Es gab in letzter Zeit ein paar opulente staatliche Ausgaben:
- 2008 die Bankenrettung, 70 Mrd € Folgekosten [1]
- 2015 die Flüchtlingseinladung, geschätzt 100 Mrd € Folgekosten [2]
- 2020 die Cornoakrise, wohl auch so um die 100 Mrd € (noch keine Zahlen verfügbar)
- 2022 die Sanktionen, geschätzt 200 Mrd € oder noch viel mehr
Hätte man diese Ausgaben einfach ohne Haushaltsdefizit mit Steuern gestemmt, hätte man jedem der 40 Mio Steuerzahler pro Jahr 1000 € zusätzliche Steuern abnehmen müssen. Das hätte die Akzeptanz der Maßnahmen gefährdet.
Also entschied man sich, das Geld einfach bei der EZB zu besorgen, die es schlicht neu gedruckt (geschöpft) hat, indem sie Staatsanleihen kaufte.
Insofern ist die Inflation nur teilweise auf die Sanktionen zurückzuführen, da ohnehin eine systemische Inflation stattfand, aufgrund der Geldmengenaufblähung.
Der Haken ist nun, dass die Kaufkraft/der Wohlstand/das Geld schon weg ist. Nun wird dessen Abwesenheit aber langsam spürbar.
Der Vorteil ist allerdings, dass sich keiner mehr daran erinnert, dass Teil der heutigen Inflation auch die Bankenrettung und die Migrantenkrise und die Coronarettung waren. Die zeitliche Entkopplung macht es möglich, dass der Lerneffekt ausbleibt.
Daher ist es politisch sehr viel geschickter (wenn nicht genial), statt eine drastische Steuererhöhung zu veranstalten, die nur die Wähler verärgert, stattdessen die Inflation anzuheizen, denn die tritt zeitlich verzögert auf, so dass man zum fraglichen Zeitpunkt irgendwen anders anschwärzen kann (derzeit die Russen).
[1] https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/finanzkrise-kosten-deutschland-1.4126273
[2] 1 Mio Menschen x 20.000 €/a x 5 Jahre