Es wird Klima wenn wir Zeitreihen von 30 Jahren mit seinen durchschnittlichen Wetterdaten (Temperatur, Niederschlag etc.) zusammen mit den Extremata vergleichen. So arbeitet man sich heran an das was wir heute Klimawandel nennen. Klimawandel ist naturgemäß der Normalzustand und erst dann darf man sich wissenschaftlich dem nähern, was wir heute den anthropogenen Klimawandel nennen. Wenn wir außergewöhnliche Feuerereignisse nehmen, wie hier die kanadischen Waldbrände, sind die vermutlich nur deshalb außergewöhnlich, weil wir ein kurzes Gedächnis haben. Kürzlich schrieb ich hier im Forum über Moorbrandkultivierung, wo die Luft Nordwestdeutschlands auch in stinkende Feinstaubwolken verwandelt wurde. Das war vor der Zeit der Industrialisierung, als Menschen jährlich tausende Hektar Moorflächen abbrannten, um Buchweizen anzubauen. Mit Klima hatte das auch nichts zu tun. Lobenswert ist, das Autor Pomrehn seine automatisierten Zuckungen bei Extremereignissen unter Kontrolle brachte und die Überschwemmungen in Norditalien eben nicht in den Alarmkomplex Klimawandel unterbrachte. Zweifelsfrei eine Leistung, die ihm beim Hochwasser im Ahrtal noch nicht gelang. Würde er dann noch die Elbhochwässer untersuchen, würde er sogar feststellen, das historische Spitzenhochwässer eher in die rekordkältesten und nicht rekordwärmsten Jahren fielen. Will sagen: auch für die sogenannte Attributionsforschung muss man sich mit Wahrheiten beschäftigen, was leider heute nicht mehr gelingt. Wissenschaftler werden nämlich nur mehr bezahlt, wenn sie das liefern, was der Auftraggeber für sein Narrativ erwartet. Ich nenne das einmal Attributionsforschung im weiteren Sinne. Wir Bürger sollten entspannt bleiben, weil ein weltweiter Temperaturanstieg von 0,13° C pro Dekade seit dem Ende der Kleinen Eiszeit um 1850 unsere Welt nicht ins Chaos stürzt. Die zugehörigen Fieberanfälle der Politiker sind da schon von anderer Relevanz. Global gilt aber: es gibt auch heute noch 20-40-fach mehr Kälte- als Hitzetote.