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  • whukriede

108 Beiträge seit 30.09.2014

Nun ja, ein ehemaliger Intendant des DLF, ich glaube es war Willi Steul, meinte,

Nun ja, ein ehemaliger Intendant des DLF, ich glaube es war Willi Steul, meinte, man müsse 90 Prozent Unrat, also Sport und Unterhaltungssendungen und so weiter, in Kauf nehmen, um mit den restlichen 10 Prozent gutes Programm machen zu können. Da schien mir damals was dran. Aber die Zeiten sind jetzt andere, Schule der Nation im positiven Sinne ist eher Youtube und auch sonst das Internet als der öffentliche Rundfunk. Die technologischen Voraussetzungen haben sich vollkommen gewandelt. Eine Knappheit von Sendefrequenzen spielt keine Rolle mehr, und das lineare Programm mit seiner Bevormundung des "Zuschauers" bis in die einzelne Minute seines Tagesablaufs ist vollends aus der Zeit gefallen. Richtig erscheint mir noch die Forderung, endlich ohne Einschränkung die Archive des öffentlichen Rundfunks zu öffnen. Die Qualität des Programmes, einschließlich dessen des benannten Deutschlandradios nimmt zweifellos stetig ab, insbesondere was den Tagesjournalismus betrifft. Verdienstvoll bleiben das Bemühen um Minderheitenkultur, also klassische und avantgardistische Musik, und dessen Klangkörper, die sonst nicht überleben könnten und das Wirken einzelner etablierter Redaktionen. Aber das reicht ja nicht. So sehr also Rüdiger Suchsland mit seinen Beobachtungen wohl recht hat, so ist doch vermutlich nun der Zug abgefahren; das System läßt sich nur mit zunehmenden politischen Kosten noch aufrechterhalten.

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