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  • ratwol22

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2022

Kritik des Artikels

Zitat des Artikels:
"...
Und das ist gut so. Denn die diffusen Forderungen nach einem Nato- und übrigens auch EU-Beitritt der Ukraine sind unreflektiert und basieren weitgehend auf Befindlichkeiten. ..."

Eigentlich sollte bekannt sein, daß die NATO und die EU über eine gemeinsame Schnittmenge ihrer Mitgliedsnationen hinaus nicht sonderlich viel miteinander gemeinsam haben. Daran ändern auch die Einlassungen des Präsidenten Erdogan im Vorfeld des NATO-Gipfeltreffens in Vilnius nichts.

Zitat des Artikels:
"...
Eine eigenständige Linie der EU, die europäische Interessen, europäische Sicherheit, europäischen Wohlstand in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig Sicherheit für die Ukraine und die Staaten von Osteuropa bis zum Baltikum garantiert, fehlte. ..."

Nach Artikel 42 Absatz 7 EUV haben sich zehn EU-Mitglieder zu einem Verteidigungsbündnis zusammengeschlossen - derselbe Artikel verweist auch auf den Nordatlantik-Vertrag der NATO-Mitglieder.
Innerhalb der Nationen, die sich später zur EU zusammenschließen sollten, wurde über die Gründung einer Europaarmee oder die Gründung einer EU diskutiert. Nun gibt es die EU, nicht aber die Europaarmee. Fast alle EU-Mitglieder verlassen sich auf das Militärbündnis NATO, denen sie überwiegend angehören. (Militärische) EU-Strukturen für die äußere Verteidigungsfähigkeit fehlen bis heute.

Damit ist klar, wohin die Reise geht: es wird auch in den kommenden Jahren kein Backup für die NATO geben. Die Beistandsverpflichtung im EU-Vertrag steht auf dem Papier - kein einziger Soldat und kein einziger Panzer ist bis heute dafür bereitgestellt worden.

Zitat des Artikels:
"Einzelne EU- und Nato-Staaten preschten derweil vor und sind de facto bereits in den Ukraine-Krieg involviert. Allen voran Polen: An den Angriffen von Paramilitärs in der russischen Region Belgorod waren nach dortigen Medienberichten auch polnische Söldner und Militärs beteiligt. Es handele sich um Kämpfer, die unter dem Namen "Polnisches Freiwilligenkorps" an der Seite der ukrainischen Armee kämpften, berichteten die Onlineportale Polsatnews.pl und Wprost.pl Anfang Juni."

Einmal abgesehen davon, daß sich mir damit sofort die Frage stellt "hatten diese Söldner eine faschistische Weltanschauung?", muß schlußendlich nur noch auf evtl. vorhandene Hoheitszeichen auf den Uniformen / Kampfanzügen geschaut werden.

Hier sehen wir eine weiß-blau-weiße Fahne. Diese Fahne ist eine fiktive Fahne - eigentlich Symbol der Kriegsgegner in Rußland - und kann nicht als Hoheitszeichen gewertet werden.

Nach Art. 43 Nr. 2 des 1. Zusatzprotokolls zur Genfer Konvention von 1949 (Kombattantenprivileg) sind solche militärischen Einheiten berechtigt, an den Kämpfen teilzunehmen: sie gelten als Angehörige der regulären Streitkräfte - müssen also auch das ukrainische Hoheitszeichen tragen!

NUN ZU DEN BEHAUPTUNGEN DES AUTORS:
-> Die Tatsache, daß auch Kämpfer mit serbischer und afghanischer Staatsangehörigkeit auf Seiten Rußlands im Ukraine-Krieg kämpfen, ist kein Anlaß, davon auszugehen, daß sich die Staatsorgane Serbiens oder Afghanistans in einem Militärbündnis mit Rußland gegen die Ukraine befinden.
-> Umgedreht gilt dasselbe: Wenn Staatsangehörige von z.B. NATO-Mitgliedsnationen auf Seiten der Ukraine kämpfen, macht das aus diesen Staaten noch lange keine militärischen Bündnispartner der Ukraine!
DER AUTOR SOLLTE AB JETZT DAMIT BEGINNEN, ZWISCHEN STAATSANGEHÖRIGKEIT UND STAATSORGAN ZU UNTERSCHEIDEN!
Es kann nicht sein, daß Fakten einfach weggebügelt werden, je nachdem welche Gesinnung man hat.

Zitat des Artikels:
SEITE 2 DES ARTIKELS

Die komplette Seite hätte sich der Autor sparen können: Kaffesatz-Leserei ... was wäre, wenn (...)? ...

Es existiert keine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine
und
die Entscheidung über eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ist in die Zukunft verschoben worden.

Ich gehe davon aus, daß ich eine NATO-Mitgliedschaft von Kosovo und Georgien nicht erleben werde: sie sind in ihrem Inneren alles mögliche, nur eben keine konfliktfreien Gesellschaften mit stabilen Staatsorganen.

Für die Zukunft stehen Anträge folgender Nationen auf eine NATO-Mitgliedschaft offen:
- Schweden (Mitgliedschaft noch nicht von allen Mitgliedern ratifiziert)
- Bosnien und Herzegowina
- Kosovo
- Georgien
- Ukraine
Nur Schweden und Bosnien und Herzegowina haben eine realistische Chance, NATO-Mitglieder zu werden. Alle anderen Nationen befinden sich entweder in einem bewaffneten Konflikt oder stehen kurz davor. Ein Antragsteller ist nicht einmal eine international anerkannte Nation: Kosovo.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.07.2023 13:03).

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