Gier und Bequemlichkeit, Ungerechtigkeit, ein Geldsystem, das zwingend immer mehr Reichtum in den Händen weniger konzentriert, Anpassungsdruck an ein Ideal des allgegenwärtigen Konsums, Eliten, deren Existenz von der Verteidigung des Status quo abhängt, Korruption in Form der verdeckten Einflussnahme von Konzernen auf die Gesetzgebung
Menschen waren schon immer gierig und bequem, bloß konnten sie das in einer stagnierenden Agrarwirtschaft nicht so zügellos ausleben wie im Kapitalismus, und es hatte natürlich auch keine schädlichen Auswirkungen auf das Klima. Der Mensch ist, wie er ist; hier ansetzen zu wollen, ist aussichtslos.
Die Konzentration von Reichtum liegt nicht am Geldsystem, nicht einmal am Kapitalismus, sondern an falscher Politik. Solange sich die Menschen aber einreden lassen, dass es für sie vorteilhaft sei, sich mit den Reichen zu solidarisieren und nach unten zu treten, ändert sich nichts. Reiche zu besteuern geht nun mal gar nicht, das ist quasi Konsens in allen demokratischen Industrieländern. Und gegen eine solch erdrückende Mehrheit lässt sich nun mal keine Politik machen.
Den "Anpassungsdruck an das Ideal des allgegenwärtigen Konsums" gibt es zwar, aber auch er ist nicht der Kern des Problems. Man stelle sich vor, richtig viele Leute würden von einem Tag auf den anderen ihren Konsum drastisch einschränken. Dann kämen wir zum Kern des Problems, nämlich: Die Wirtschaft würde nicht nur einbrechen, sondern zusammenbrechen. Dies deshalb, weil der Kapitalismus ein dynamisches System ist, das von Investitionen und Konsum lebt. Wir sitzen alle in einem Zug, der mit immer höherem Tempo in die Katastrophe rast, aber stoppen können wir ihn nicht, und raushüpfen will auch keiner, verständlicherweise.
Zum letzten Punkt: Was Eliten so treiben und welchen Einfluss Konzerne auf die Politik ausüben - dafür müsste sich die demokratische Öffentlichkeit einfach mal mehr interessieren. Es ist jedenfalls kein Systemfehler, weder ökonomisch noch politisch.