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  • yetanotherpollux

24 Beiträge seit 18.09.2004

Der Kontext für die Zweistaaten-Lösung muss mitberücksichtigt werden

Die Zweistaaten-Lösung als Option scheint die breiteste Unterstützung zu genießen.
Interessant ist wie diese Lösung des Konflikts in den derzeitigen Auseinandersetzungen transportiert wird.

Israels wesentliche Schutzmacht sind die USA. Bekommt die USA Probleme, ein Niedergang ihrer Rolle ist erkenntlich, entsteht natürlich für Israel eine schwierigere Situation. Es ist deshalb naheliegend sich zum richtigen Zeitpunkt um Lösungen zu bemühen. Interessanterweise mit dem Hintergrund, dass die USA sich bisher zur Wahrung ihrer Interessen in der Region sich oft genug auch als Hindernis für weitere Lösungsschritte erwiesen haben.

Als Ausgangsbasis für weitere Schritte wäre es deshalb in Israels Interesse die Latte möglichst hoch anzusetzen um zumindest eine Zweitstaaten-Lösung abzusichern. Aus der derzeitigen Entwicklung sind auch andere Optionen denkbar. Die hohen Opferzahlen unter der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza, die Pläne zur Aussiedelung der Palästinenser auf andere Staatsgebiete und ein psychologisch sehr grausamer Wechsel zwischen Rückzugs-, Besetzungs- und Verwaltungsplänen erzeugt offenbar genug Druck um die Zweistaaten-Lösung, wenn nicht bisher schon, als Mindestlösung zur Beendigung der Grausamkeiten für alle deutlich genug attraktiv zu machen.

Natürlich spielt auch die Medienberichterstattung eine wichtige Rolle. Denn was denn rechtsextremen Hardlinern und Siedlern erlaubt ist, ein Großisrael zu fordern, mit entweder in Nachbarstaaten vertriebenen Palästinensern oder als gänzlich assimilierte Volksgruppe die keine anderen Lebensbedingungen zu erwarten hat, wie jene die Sie bisher schon kennt; wird den anderen der Spielraum soweit eingeschränkt, dass diese bei Veranstaltungen nicht einmal Slogans skandieren dürfen, deren verordnete Interpretation nicht zutreffend sind, aber deren Untersagung den obigen Absichten eben dienlich ist.

Genauso wie die Medienberichterstattung die Zustimmung zur Zweistaatenlösung neben anderen Dingen bei Diskutanten abfragt um damit einerseits den Diskurs zu steuern, und dabei gleichzeitig in bester hegemonialer Weise den Palästinensern eigene Punkte und Konzepte in den Mund zu legen um die Eigeninteressen bestmöglich zu unterstützen.

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