Wenn Aggressoren Aggressoren Aggression vorwerfen und Imperialisten Imperialisten als Imperialisten beschimpfen, kann ich das nicht ernstnehmen. Es ist doch offensichtlich, dass es nicht um Werte geht, die irgendwo verteidigt werden. Außer, man meint damit Marktwerte. Wir bekommen hier die logischen Konsequenzen des Kapitalismus zu spüren, weil der Zusammenbruch der US-Hegemonie befürchtet wird. Ich habe das Zitat schon mal an irgendeiner Stelle hier im Forum angebracht, man verzeihe mir die Wiederholung, aber es trifft den Kern dieses ganzen sinnlosen Elends so gut: „Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen.“ (Jean Jaurès)
Während sich zum Beispiel die junge Welt vorwerfen lassen muss, linksextremistisch zu sein und (meines Erachtens zu Unrecht) vom Verfassungsschutz beobachtet wird, wird die extremistische Ideologie des Neoliberalismus, in der sich Eliten auf Kosten der Allgemeinheit bereichern, tagtäglich gelebt, als sei sie ein Naturgesetz. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass es nicht die Eliten sind, die an der Front sterben.
Obwohl das bestehende System offensichtlich dysfunktional ist, macht die Bevölkerung munter mit - man sieht es an dem mangelnden Widerstand gegen die aktuelle Aufrüstungspolitik und an dem resignierten Hinnehmen der traurigen Tatsache, dass die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer wird. Und dabei wäre doch so viel möglich…