Anja Schmittheim schrieb am 03.11.2022 07:34:
Die NATO überschüttet die Ukraine von Anfang an regelrecht nicht nur mit immer leistungsfähigeren Waffensystemen, bis hin zum modernsten, was die Arsenale zu bieten haben, sondern auch mit Ausbildung, Logistik, strategischer Planung und nicht zu vergessen Aufklärungsdaten und Kommunikation. Alles kein Problem.
Wieso sollte es auch ein Problem sein? Schau dir die Kommentare hier im Forum und allgemein in den Medien an: die Ukraine verteidigt sich gegen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg(!) und hat deshalb jede(!) nur denkbare Unterstützung verdient - so der Tenor.
Jeder Verweis auf die Doppelstandards wird als Unterstützung Russland missverstanden und hart angegangen.
Insofern bewegen sich die Unterstützer der Ukraine in einer Schleife, aus der sie geistig nicht herauskommen.
Die Politik hat ohnehin kein Problem mit Doppelmoral, weil sie ja nicht einmal eine einfache Moral kennt/hat, sondern nur Interessen, die sie unerbittlich verfolgt - koste es, was es wolle.
Aber wenn Iran ein paar Low-Tech Drohnen an Russland liefert, ist das natürlich zutiefst unmoralisch und muss mit Sanktionen geahndet werden.
So geht die Politik. Man benennt nicht die jeweiligen Interessen, sondern bewertet die. Die eigenen sind gut, edel und uneigennützig. Die des Feindes sind böse, hinterhältig und gehören deshalb unterbunden. Notfalls auch mit den Mitteln, die beim Feind der Beleg für dessen Bösartigkeit sind.
Nehmen wir an, die Ukraine rückt weiter vor, und wird immer mehr auch russische Infrastruktur zerstören. Jede Wette, dass das dann kein Thema in den Medien sein wird. Da fallen dann höchstens die unvermeidlichen "Kollateralschäden" an.