DrM schrieb am 02.11.2022 19:28:
DasWoelfchen schrieb am 02.11.2022 19:19:
Die Resolution 2202 war 2015 und sie ist nicht erfüllt worden, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Korrekt, aber auch das war Schuld Russlands:
Bereits kurz nach der Unterzeichnung der Vereinbarung traten russlandtreue Kämpfer sowie russische Truppen zum Sturm auf Debalzewe an und eroberten den Ort drei Tage nach der offiziell verkündeten Waffenruhe, womit das Abkommen bereits gebrochen war.
https://de.wikipedia.org/wiki/Minsk_II
Ganz so eindeutig scheint der Fall Debalzewe aber nicht zu sein:
Die Debalzewe-Frage nicht zu klären, war wohl einer der größten Fehler der Verhandlungen. Fast 17 Stunden hatten Kanzlerin Angela Merkel, Russlands Präsident Wladimir Putin, der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko und Frankreichs Präsident François Hollande am Donnerstag vergangener Woche beraten. Gleich zu Beginn der Marathongespräche machte Putin deutlich, dass er nur eine Lösung sehe: Die eingekesselten ukrainischen Soldaten, mehr oder minder die letzten kampffähigen Einheiten Kiews, müssten sich ergeben oder abziehen. Poroschenko dagegen wollte von einer Einkesselung seiner Truppen gar nichts wissen. Westliche Geheimdienste hatten aber schon zu diesem Zeitpunkt Erkenntnisse, dass die Lage der ukrainischen Truppen in Debalzewe äußerst schwierig war.
Zwei Stunden ging es hitzig hin und her, dann drängte Merkel darauf, das Thema zu vertagen. In den kommenden 15 Stunden kam man nicht auf Debalzewe zurück. Als die Separatisten eine Kapitulation der Ukrainer forderten und deswegen den Fahrplan nicht unterschreiben wollten, wurde die Brisanz des Themas wieder klar.
Erst durch den Druck Putins, der seinen Berater Wladislaw Surkow zu den Separatisten schickte, unterschrieben diese den Fahrplan. Gleich beim ersten Pressestatement erklärte Putin, aus Sicht der Separatisten müssten die Ukrainer sich ergeben. Er bestätigte zudem, dass er und Poroschenko in der Frage, wie es um Debalzewe steht, uneinig waren und vereinbart hätten, die Lage um die Stadt "zu verifizieren". Was schließlich auf andere Weise geschah: Die Separatisten schufen mit ihrem Vormarsch rund um den wichtigen Verkehrsknotenpunkt einfach Fakten.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-abkommen-von-minsk-droht-endgueltig-zu-scheitern-a-1018974.html