Hollemann-Wieberg schrieb am 25.05.2022 07:48:
... bringt aber auch nix.
Uns ist schlicht die Fähigkeit abhanden gekommen rational auf Bedrohungen zu reagieren. Dies nutzen Einflussagenten der USA aus um uns mit einer Propaganda Aktion über den Tisch zu ziehen.
Und dann wählt der mündige Bürger in NRW auch noch die maximale "Ich schiess mir in das Knie" Option. Mehr Krieg und Wohlstandstransfer geht eigentlich nicht.
d'accord.
Ich bezweifle allerdings, dass uns *kollektiv* die Befähigung zum rationalen Handeln in kritischen Situationen abhanden gekommen ist.
Ich glaube eher, dass wir dieses Problem durch ungeeignete Prozesse bei der Kandidatenkür in den Parteien und bei der Besetzung von politischen Positionen im Beamtenapparat der Ministerien mehr oder weniger vorsätzlich herbeigeführt haben. In unserem politischen System sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine politische Karriere, dass man potentielle Konkurrenten durch Netzwerken, Intrigen und geschicktes Selbstmarketing auf hintere Listenplätze drängt und dass man sich beim Wahlvolk positiv in Szene setzt. Fachliche Kompetenz kommt als Kriterium in diesem Auswahlprozess nicht vor, könnte vielleicht sogar stören, weil sie in diesem Umfeld leicht elitär, besserwisserisch, sperrig, langweilig rüberkommt. Kernige Sprüche à la Lindner reichen schließlich auch, um fachliche Expertise darzustellen.
Richtig gefährlich wird es, wenn Leute wie Baerbock mit ihrem auf's Moralische verkürzten Scheuklappendenken und der Noske-Fan Habeck mit seinem intransparenten Regieren über den Verwaltungsweg das Ruder führen.
Leute, auch wenn in der Ukraine der deutsche Erzfeind niedergerungen werden muss (vorsicht Ironie!) sind Fragen wie die Aufteilung knapper Energieträger oder die (Zwangs-?)Finanzierung der per Dekret einzuleitenden energetischen Sanierung von Gebäuden Sachen, die in einer Demokratie öffentlich und unter Offenlegung aller politischen Pläne und Ziele diskutiert werden müssen. Wir müssen schließlich auch die Zeche zahlen.
Und bei den politischen Beamten und Staatssekretären?
Auch hier scheinen nicht die fachlichen Voraussetzungen für die Berufung entscheidend zu sein, sondern Loyalität, Konformität und Anspruch auf Belohnung für geleistete Dienste (vulgo "Insiderwissen über gemeinsame Leichen im Keller").
Seit wievielen Generationen dreht sich dieses Downgrading-Karussel jetzt schon?
Darf man überhaupt noch hoffen, dass irgendwo in diesem Sumpf noch ein paar aufrechte, fachlich qualifizierte, sachlich konfliktbereite und durchsetzungsfähige Köpfe überlebt haben?
Man sollte annehmen, dass diese kabarettreifen Verhältnisse eine Steilvorlage für die Vierte Gewalt im Staate wären.
Sind sie aber nicht.
Woran das wohl liegt.
microB