Ich halte die gesamte Pandemiepolitik für gescheitert.
Man hätte frühzeitig anstatt einzig auf blindwütig verhängte Lockdowns und (medizinische) Maskenpflicht (die es so weltweit eigentlich nur in DE und CZ gibt, während andernorts immer noch "Alltagsmasken" vorherrschend sind, FFP2 gar einzig medizinischem Personal vorbehalten bleibt!) zu setzen, mit einem breit angelegten Testregime (primär die viel zu spät auf den Markt geworfenen Schnelltests) setzen müssen und diese aktiv ubiquitär einführen. Kein Lockdown, keine Schließungen, dafür Testpflicht für alle, überall. Quasi 1G, unabhängig von Verfügbarkeit und Status einer Impfung. Damit hätte man sich auch für den Fall eines die Erwartungen nicht erfüllenden Impfstoffs gewappnet.
Dadurch hätte man aber frühzeitig Infizierte aufgespürt und quarantänisieren können, sie damit aus dem Verbreitungsgeschehen herausnehmen.
Wichtig wäre aber zugleich gewesen - und hier liegt wohl der Hauptgrund, weshalb dies nicht mal angedacht wurde -, dass mit der Quarantäne keinerlei wirtschaftliche und finanzielle Einbußen verbunden gewesen wären. D.h. 100% Lohnfortzahlung und Einkommensausfallkompensierung. Rechtzeitig begonnen, wäre es dennoch deutlich billiger gekommen, als Corona-Hilfen, Kurzarbeitergeld und Firmenpleiten durch Lockdowns.
Leider ist diese Strategie des Testens und Isolierens nur bis zu einem gewissen Verbreitungsgrad praktikabel, kurzum, bis zum Erreichen eines endemischen Status. Danach bleibt es eher sinnlos, weil man durch die sich infolge weiter Verbreitung ergebenden zahlreichen gleichzeitigen Quarantänisierungen Wirtschaft, Infrastruktur und Gesellschaft abwürgen würde. Übrigens ein gewichtiger Grund, warum man staatlicherseits eigentlich gar nicht wissen will, wieviele Infizierte es derzeit tatsächlich gibt.
Hätte man diese Strategie aber rechtzeitig gefahren, nebenbei sogar noch Zeit für fundierte Impfstoffentwicklung gewonnen, den Leuten die Angst vor der Quarantäne genommen, diese gut umsetzbar und aushaltbar für die Bürger gestaltet (Versorgung sicherstellen, Unterbringung in geeigneter Umgebung ermöglichen, wenn die eigene Wohnung dafür nicht ausreicht, etc...), dann wäre nicht nur weit mehr Vertrauen geschaffen worden und auch eine dann angebotene, und eben nicht aus Aktionismus und politischer Verzweiflung aufgezwungene, Impfung wäre deutlich breiter akzeptiert worden. Klar kommuniziert, dass man sich von der Impfung eine positive Beeinflussung der pandemischen Lage erhofft, aber diese nicht garantieren kann, keine Vorteile oder gar "Freiimpfen" damit verknüpft, wäre dies die Chance gewesen, der Krise Herr zu werden.
Was haben wir statt dessen erlebt? Persönliche Vorteilnahme der politischen Akteure, eigene Interessenwahrung, Vertrauensverlust seitens der Bevölkerung, steigenden Aktionismus und Panik im Angesicht der versagenden "alternativlosen" Strategie, widersprüchliche und kontraproduktive Maßnahmen, angeheizt von politischem Wettbewerb und Geltungsbedürfnis, mediale Sündenbocksuche, Hetze und Pogromstimmung, Abstumpfung und drohenden gesellschaftlichen Kollaps.