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mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2014

Widersprüche

Gerade in einer kurzen Presseschau direkt nebeneinander wird darüber berichtet, dass jetzt Intensivpatienten nach Niedersachen geflogen werden, gleichzeitig die Landesregierung dort über die Ausrufung des Katastrophenfalls wegen Überlastung der Intensivstationen nachdenkt und wahrscheinlich ab nächster Woche 2G+ landesweit gelten soll.

Darunter wird für die Booster-Impfung für alle getrommelt und einen Artikel weiter beschwert man sich, dass zu viele U60 den Risikogruppen jetzt die Booster wegschnappen würden.

Da wird die Bevölkerung zur Impfung aufgerufen, sich auch notfalls stundenlang beim Impfzentrum anzustellen, wenn der Hausarzt keine Termine mehr frei hat, aber gleichzeitig gejammert, dass in den Warteschlangen die Infektionsgefahr erhöht sei. Erste fordern sogar schon in den Kommentaren 2G für Impfzentren! Boosterimpfungen sollen da auch schon mal vor Erst- und Zweitimpfungen priorisiert werden... *fp*

Die EU will die Gültigkeit der Impfertifikate auf neun Monate verkürzen, was wohl ab 1. Januar in DE umgesetzt wird, erzeugt so einen noch immenseren Auffrischungs-Impfdruck, während die Versorgung der Bevölkerung jetzt schon nicht mehr hinterherkommt.

Bei (z.T. wiedereröffneten) Impfzentren (die derzeit händeringend nach ehrenamtlichem (!) Personal suchen) können keine Termine vereinbart werden, aber es wird von Arbeitnehmern erwartet, sich notfalls mehrere Tage Urlaub zu nehmen, den man dann in der Warteschlange verbringen darf, um nicht ab Januar womöglich wieder als ungeimpft zu gelten, mit allen Konsequenzen.

Derweil denkt man auch schon ganz offen über weitere "Einschränkungen" für Ungeimpfte nach, die dann auch Verweigerung von Wohngeld, Sozialhilfe, Bafög und sogar Führerscheinentzug beinhalten sollen.
Dass der Impfansturm ab Januar, wenn die erste große Impfwelle vom April ihre neun Monate Gültigkeit rum hat, erst noch bevorsteht und ein logistisches Chaos vorprogrammiert sein dürfte, hat man aber noch nicht auf dem Schirm...

Ich sehe hier (mal wieder) blinden politischen Aktionismus am Werk, wo von oben herab verordnet wurde, ohne sich um Umsetzung und Machbarkeit (v.a. außerhalb der Berliner Infrastruktur) auch nur Gedanken zu machen.

Und hier im Forum darf man sich dann an den menschenverachtenden Ergüssen der Pro-Impf-Liga "erfreuen", die sich über einen reumütigen bisher Ungeimpften, der sich jetzt doch noch zum Umdenken entschlossen hat, und sich fragt, wie er denn zum rettenden Pieks kommt, nicht etwa freuen, sondern ihn sogar noch verächtlich niedermachen. https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Warum-eine-allgemeine-Covid-19-Impfpflicht-kaum-umsetzbar-ist/Muss-ich-jetzt-verhungern-wegen-3G-im-OePNV/posting-40032020/show/
Was wollt ihr eigentlich? Die "Bekehrung" der Impfgegner scheint es ja nicht zu sein... Wollt ihr sie für ihre vorherige "falsche" Wahl, sich auf das Versprechen der Entscheidungsfreiheit einzulassen, leiden sehen, sie noch immer bestrafen, auch wenn sie bereit sind, die Spritze zu akzeptieren?

Die Stimmung ist derzeit bis zum Siedepunkt aufgeheizt, wenn Arbeitskollegen (die übrigens im Sommer ungeimpft für eine Woche in die Türkei auf Heimaturlaub geflogen sind und "doppelt geimpft +14 Tage" zurück kamen ;o) ) offen gegen "noch nicht lang genug geimpfte" (12 statt der nötigen 14 Tage nach Zweitimpfung vergangen) hetzen und deren unbezahlte Freistellung, trotz aktuellem negativen Test!, fordern. Galt halt für sie als "ungeimpft". Aber im nächsten Satz zugeben, dass sie den mRNA-Impfstoffen selbst nicht vertrauen... Der innere Bias ist also mindestens ebenso groß...

Liebe Moderation, mir ist schon klar, dass dieser Beitrag zur Sperre führen wird. Ich habe aber mittlerweile genug Lesestoff gebunkert, dass ich auch mal eine Zeitlang ohne TP und die mittlerweile zunehmend menschenverachtenden und hetzerischen Kommentare der roten Zofen hier auskomme. See you soon!

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