Zunächst frage ich mich, wie ein Filmregisseur und Journalist, der von Medizin und Immunologie nicht den blassesten Schimmer hat, dazu kommt, das Risiko von Impfschäden durch die Corona-Impfung als "höchst unwahrscheinlich" zu quantifizieren. Eventuell hat er ja Lust, bei auftretenden Impfschäden selbst in Haftung zu treten?
Als nächstes taucht die Frage auf, wie sich der Herr Regisseur erklärt, dass in allen Umfragen zum Thema bei Corona-Impfungen eine weit höhere Skepsis herrscht als bei anderen Impfungen, oder kurz: dass eigentliche Impf-Befürworter bei Corona eben vorsichtig sind.
Vielleicht sollte sich der Autor mal zu der Datenlage mit RNA-Impfstoffen belesen. Eine undankbare Aufgabe, denn es gibt dazu noch kaum Daten: Es ist das erste mal in der Geschichte, dass ein RNA-Impfstoff zum Einsatz gebracht werden soll, der zudem noch deutlich schneller entwickelt wurde als klassische Impfstoffe, etwaige Langzeitschäden (Gewebeneubildungen, Autoimmunerkrankungen) überhaupt noch nicht absehbar sind.
Vielleicht sollte der Herr Regisseur, anstatt sich in seiner eigenen erlebten moralischen Überlegenheit zu suhlen, mal überlegen, ob es vielleicht gute Gründe dafür gibt, dass die Bereitschaft der Menschen, zu einem ungetesteten Chemie-Cocktail zu greifen nicht so hoch ist, wie bei anderen Krankheiten, und dass dies vielleicht überhaupt nichts mit einem kitschigen Naturromantik-Esoterik-Weltbild zu tun hat, sondern vielleicht mit den oben genannten Punkten sowie der schrecklichen Kommunikation rund um die Impfung.
Vielleicht ist sich der Autor auch nicht bewusst, dass er sich mit seinen Forderungen in die Nähe eines autoritären Staates begibt, der selbst entscheidet, welche auch körperlichen Eingriffen die Bürger ausgesetzt zu sein haben. Vielleicht möchte der Herr Autor ja in die AfD eintreten, die diesem autoritätslastigen Staatsbild nahesteht. Dort kann er sich ja dann für eine Änderung der derzeitigen Programmatik einsetzen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.12.2020 11:35).