ts-dagewe schrieb am 13.11.2019 22:01:
Der Putsch ist nicht zu rechtfertigen! Korruption hat es vermutlich in Bolivien und in Venezuela gegeben. Über Nicaragua kann ich mich nicht äußern. Dass die aber als Begründung für einen Putsch herhalten muß, der die alte kleptokratische Oberschicht wieder an die Macht bringt, finde ich - freundlich ausgedrückt - reichlich seltsam. In Deutschland heisst die legale Variante übrigens Lobbyismus und ist sehr weit verbreitet. Aber hierzulande kommt niemand auf die Idee, deswegen einen Militärputsch zu empfehlen. Und wie würden Sie es empfinden, wenn ein mongolischer Internet-Nutzer eine Rechts-Meinung für richtig hält, wenn das Verfassungsgericht dazu ein anderslautendes Urteil gefällt hat? Was würden Sie denken? Dieser Putsch wird für die einfachen Menschn dramatische Auswirkungen haben. Das ist so, als würde morgen die AfD die Regierung stellen. Die heute behauptet, sie wäre die eigentliche Stimme des Volkes. Und Untergrundzellen in Polizei und Bundeswehr sind auch schon bekannt geworden.
Richtig, Evo Morales wäre weiterhin der rechtmäßige Präsident des Landes. Seine Amtszeit ist noch nicht abgelaufen. Und zudem ist die Frage, ob die letzte Wahl zugunsten von Morales gefälscht wurde und ob eine weitere Amtszeit legitim wäre, inzwischen obsolet. Morales wollte nicht mehr zu einer Wahl antreten. Der Putsch des Militärs war in jeder Hinsicht illegitim.
Doch jene fatale Konsequenz mit der progressive lateinamerikanische Politiker zu egomanischen absolutistischen Herrschern mutieren, sind sie nur an der Macht, das erschreckt. Und Evo Maduro war auf dem besten Weg dorthin.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.11.2019 23:23).