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  • displayer

967 Beiträge seit 16.12.2002

Morales machte zuviel Zugeständnisse an das Kapital und die Rechten

Bei der letzten Wahl 2014 hatte Evo Morales noch über 63 Prozent der Stimmen errungen, jetzt war der Stimmenanteil auf 47 Prozent gesunken. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es die Politik der Klassenversöhnung und der Zugeständnisse an die Kapitalisten, internationalen Konzerne und Grundbesitzer war, die die Unterstützung für seine Regierung durch die Arbeiter und Bauern untergraben hat.

Nur um ein paar Beispiele zu nennen. Morales hatte mit der Agrarindustrie von Santa Cruz ein Abkommen getroffen, indem er alle möglichen Zugeständnisse machte (Aufhebung des Verbots von gentechnisch veränderten Kulturen, weitere Abholzungen werden möglich, Verträge mit China über den Export von Fleisch). Er war so zuversichtlich, dass er genügend Unterstützung gewonnen hatte, dass er bei der Eröffnungskundgebung seines Wahlkampfes in Santa Cruz die „Geschäftsleute aus Santa Cruz..., die immer Lösungen für ganz Bolivien vorschlagen“ begrüßte und sich der Geschäfte mit China für den Export von Fleisch, Sojabohnen und Quinoa rühmte. (...)

Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ernannte Evo Morales den Bergwerksbesitzer und ehemaligen rechten Politiker, Orlando Careaga zum Spitzenkandidaten für das Amt des Senators in Potosí. Er war Teil der gehassten MNR von Goñi Sánchez de Losada gewesen, die 2003 von der revolutionären Bewegung der Arbeiter und Bauern gestürzt wurde. Careaga wurde dann von 2004 bis 2009 Senator für eine andere rechte Partei, während Morales bereits Präsident war. Seine Ernennung wurde von lokalen MAS-Funktionären abgelehnt und von sozialen Bewegungen mit Wut aufgenommen. In Chuquisaca war die MAS-Kandidatin Martha Noya Laguna, stellvertretende Ministerin unter Goñi. All dies trug dazu bei, die MAS von ihrer eigenen sozialen Basis zu entfremden und die Entwicklung einer Massenbewegung gegen sie in Bereichen zu ermöglichen, die Evo Morales in der Vergangenheit fest unterstützt hatten.

In ähnlicher Weise verband Evo Morales sein Schicksal mit dem rechtsgerichteten, reaktionären, proimperialistischen Generalsekretär der OAS, Luis Almagro. Morales verlor das Referendum 2016 über die Verfassungsreform. Dabei ging es um die Möglichkeit, dass er sich für eine weitere Amtszeit zur Wahl stellen sollte. Das Ergebnis: 51 Prozent dagegen, 48 Prozent für die Abschaffung der Befristung, war bereits ein Hinweis auf den Verlust der Unterstützung seiner Regierung durch die Bevölkerung. Dann argumentierte der Oberste Gerichtshof Boliviens, dass die Wiederwahl ein Menschenrecht sei und Evo Morales daher wieder antreten könne. Luís Almagro hat sich öffentlich für diese Entscheidung ausgesprochen, die den Zorn der gesamten bolivianischen Opposition hervorgerufen hat. Auf diese Weise verknüpfte Evo sein Schicksal mit dem Wohlwollen von Almagro. Die OAS wurde von Morales eingeladen, die Wahlen zu überwachen, und als die Opposition dann Betrug rief, forderte Morales selbst die OAS auf, eine Prüfung durchzuführen. Es war die logische Fortsetzung seiner Politik der Zugeständnisse an die Kapitalisten und den Imperialismus, die ihn teuer zu stehen kam.

https://www.derfunke.de/rubriken/international/amerika/2562-bolivien-putsch-der-reaktion-zwingt-evo-morales-zum-ruecktritt

Eine linke Regierung darf den Kapitalmasken, den Reaktionären und den rechten Militärs nie auch nur den kleinen Finger reichen, da sie sonst nicht nur ihre ganze Hand, sondern die politische Führung auf lange Zeit verliert.

Anstatt konsequent den Weg der Vergesellschaftung der Produktion und der sozialen Reformen zu gehen und sich dabei auf die Masse der Bevölkerung, insbesondere auf die Masse der Bauern & Arbeiter und der Indigenen zu stützen und sich auch mit internationalen progressiven Bewegungen, Medien und Ländern eng zu verbünden, beging Morales mit seinem völlig unnötigen Zugehen auf die politischen Aasgeier aller Façon politischen Selbstmord.

Schon Allende hatte Teilen der rechten Militärs zu sehr und blind vertraut ...-

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.11.2019 17:42).

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