Zack4 schrieb am 12.11.2019 23:17:
Es war Ihrer Meinung nach also ein gerechtfertigter Putsch?
Interessant, dass du das aus meinem Post herausliest. Ich habe erst einmal den schlechten Vergleich kritisiert, sonst nichts. Aber wenn du es genau wissen willst, ich habe mich noch nicht entschieden, was ich glauben soll in diesem Fall, also ob es ein Putsch war oder nicht und wenn ja, ob er dann gerechtfertigt war.
Es ist nicht lang genug her und Mutmaßungen fliegen einem um die Ohren von rechts und links. Das ist in dem Artikel von Herrn Neuber nicht anders. Der Unterschied zwischen ihm und mir ist, dass ich mir eingestehe, nicht alles zu wissen und niemals am gleichen Tag, an dem Morales gehen musste, zu schreiben, dass es "natürlich" ein Putsch war.
Hier wurde auch immer wieder von einem "Putsch" in Venezuela gesprochen seit Januar. Dabei gab es keinen, Maduro sitzt immer noch auf seinem Thron, und es gab keine para/militärischen Auseinandersetzungen außerhalb des alltäglichen Bedarfs in Venezuela.
Bisher wissen nur Morales und die Militärchefs, was da genau gelaufen ist zwischen ihnen. Es gab Angriffe von Verbrechern auf die Häuser und die Familien der Regierungsmitglieder. Wieso hat die Polizei diese Menschen nicht geschützt oder schützen können? Waren es zu viele? Bedeutete es vielleicht weniger Blutvergießen, Morales zum Abgang zu zwingen, als die Verbrecher niederzuschießen? Wie hätte das ausgesehen in der Weltöffentlichkeit? War es ein Fehler von Morales, die Militärchefs nicht zu beteiligen bei der Korruption und Ausbeutung des Landes? Maduro hat das Militär hinter sich, weil dessen Mitglieder an allen noch lukrativen Bereichen des Landes beteiligt sind. PDVSA zum Beispiel wird vom Militär geführt. Divide et impera, in Bolivien gab es mehr zu verlieren als zu gewinnen für das Militär, sollte Morales an der Macht bleiben.
Wir werden erst in den nächsten Wochen sehen, was das gestern genau war.