Ich kann mich bei diesem skurrilen Sermon von Harald Neuber nur kaputtlachen.
Hätte er den Unmorales bei absolut den gleichen Handlungen "rechts" verortert, dann hätte er sich über ihn das Maul zerrissen.
Eigentlich gab es in der Verfassung keine Möglichkeit zur Wiederwahl des Präsidenten.
Morales gewannt dann aber eine Verfassungsänderung, die eine einmalige Wiederwahl des Präsidenten ermöglichte. Es erfolgte eine Verfassungsänderung.
Dann begann die Hütchenspielerei. Die erste Wahl von Morales wurde nicht gewertet, so dass er dann mit Wiederwahl auf 3 Amtszeiten kam.
Bei einem Referendum, dass ihm dann auch eine 4.te Amtszeit gewähren sollte, sagte das Volk Nein. War aber schon scheißegal, wenn man "seine" Richter hat.
Bei der Präsidentenwahl reicht bei einem Stimmenabstand von 10% ein Wahlgang aus, um gewählt zu werden. Bei der Auszählung zeichnete sich aber ab, dass dieser Abstand nicht erreicht werden würde und Morales eine Stichwahl garantiert verlieren würde. Also unterbrach man die Auszählung und manipulierte die Ergebnisse.
Die Sache stank bis zum Himmel. Die OAS gab dann auch ein vernichtendes Zeugnis aus.
Weil es nicht zu der Opfererzählung von Neuber passt, verschweigt er die massive Gewalt und Einschüchterungsversuche von Morales Anhängern gegen die Opposition.
Egal ob links oder rechts. Die Machthaber in Lateinamerika stützen sich gerne aufs Militär, dessen Einsatz auch notwendig geworden wäre, wenn der Bericht keinerlei Konsequenzen gehabt hätte. Diesmal hatte das Militär Morales aber nahegelegt zurückzutreten. Die reibungslose Flucht nach Mexiko deutet darauf hin, dass dies eine konzertierte Aktion aller Beteiligten gewesen und dies auch ein guter Schritt zur Deeskalation ist.
Der Morales hatte einmal gute Ideen für Reformen in Bolivien und war auch sehr populär. Aber der Korruption durch die Macht konnte er nicht widerstehen. So werden viele Linke zu dem, was sie eigentlich einmal bekämpft hatten.
Wie Charakterschwach der Morales ist, zeigt schon seine Unfähigkeit keinen Nachfolger aufgebaut zu haben. Damit hätte er da Gros der Probleme locker umschiffen können, da seine Partei noch über die Mehrheiten in beiden Kammern verfügt.
Aber die Gier nach Macht machte alles zu nichte.