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  • arth_

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Re: Grundlegende Kritik am Thema des Artikels

GenosseGeneral schrieb am 20. Juni 2013 20:22

> arth_ schrieb am 20. Juni 2013 17:20

> > Ich habe mich, auch weil mich verbotsgeile Politik(er) als
> > Waffenbesitzer direkt betreffen, mit dem Thema schon oft beschäftigt,
> > das gleich vorweg.

> Mittel zu verbieten, die außerordentlich gut dafür geeignet sind
> Menschen zu töten, ist vollkommen legitim.
Denk nochmal genau darüber nach, ob Du den Satz in dieser
Allgemeinheit stehen lassen willst.

> > Mir geht die Idee, irgendein Tatmittel gesondert zu betrachten
> > gehörig gegen den Strich. 

> Schusswaffen sind aber besondere Tatmittel, oder kennst du andere
> Mittel die so effektiv zum Morden eingesetzt werden können, mal
> abgesehen von Mitteln die eh schon verboten sind, wie Bomben und
> Brandsätze.
Schusswaffen sind eigentlich keine besonderen Tatmittel, sie kommen
einem nur umso ungewöhnlicher vor, je weniger man darüber weiß. Die
meisten Deutschen sind eher von Hollywood desinformiert. Sie sind
darüber hinaus keine Hochtechnologie, die sich wirksam kontrollieren
läßt, Regeln betreffen also in erster Linie die Leute, die bereit
sind sich an diese zu halten.
Ich glaube wirklich, daß die Sozialisierung in der westlichen Welt
mit Kino aus Hollywood diese Fokussierung auf Schusswaffen mit
verursacht hat. Zwei Beispiele für "Amokläufe" mit anderen Mitteln:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_von_Volkhoven
> http://www.spiegel.de/panorama/justiz/china-betrunkener-faehrt-mit-bagger-amok-elf-tote-a-709618.html
> http://www.welt.de/vermischtes/article7389723/Mann-sticht-28-Kinder-in-Kindergarten-nieder.html
> http://www.focus.de/panorama/vermischtes/amoklauf-chinese-toetet-neun-frauen-und-kinder-_aid_507800.html

"Amoklauf" in Anführungszeichen, weil die jeweilige Vorbereitung eine
spontane Tat ausschließt.

> > [USA / andere Probleme]

> Ja, aber:

> > Es ist mir deshalb einigermaßen unverständlich, wie man
> > sich auf das Tatmittel so versteifen kann, das muss schon eine Form
> > von Fetischismus sein.

> Mit einem Baseballschläger, einer Machete oder sonstiges bin ich
> nicht wirklich in der Lage in kurzer Zeit etliche Menschen zu töten.
Reichen die Beispiele oben nicht?

> Desweiteren enden Auseinandersetzungen mit Schusswaffen weit häufiger
> tödlich, als die mit anderen "Tatmitteln".
Ich bin mir nicht sicher ob das wirklich stimmt. Scharfe Klingen
verursachen grossflächige Verletzungen, die schnell zum Tod führen.
Im Gegensatz dazu sind Schussverletzungen (meist) kleiner, und es
gibt gar nicht soviele Ziele deren Verletzung auch bei medizinischer
Notversorgung zum Tod führt. Ich habe dazu aber keine belastbaren
Zahlen. 

> Nicht jede gewalttätige
> Auseinandersetzung hat die Tötung des jeweils anderen zum Ziel. Wenn
> aber Schusswaffen beteiligt sind, wird auch schnell über das Ziel
> hinausgeschossen. Das liegt einfach am höheren Schadenspotential.
Argument prinzipiell akzeptiert, ich habe oben bereits widersprochen.
Ich würde aber eher die Gefahr von Kollateralschäden sehen, weil das
Verhältnis von Reichweite und Gefahrenbereich sehr ungünstig ist. Wir
entfernen uns aber jetzt schon sehr weit vom Diskussionsthema.

> > Um auf die Idee zu kommen, daß Gewaltbereitschaft und Häufigkeit von
> > Gewalttaten pro Kopf und Zeit nichts mit der Verfügbarkeit von
> > Schusswaffen zu tun haben muss man eigentlich nur diese beiden
> > Tabellen korreliert studieren:
> Niemand behauptet, dass es nur wegen Schusswaffen zu Gewalttaten
> kommt. Aber machen solche zum Teil erst möglich, oder verschlimmern
> den Ausgang.
Dieser Aussage stimme ich so wie sie da steht zu.

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