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  • Keppla

mehr als 1000 Beiträge seit 21.05.2002

Zu einfach.

Die einfache Gegenüberstellung von "USA: X Tote durch Schusswaffen,
Land mit strengeren Waffengesetzen Y Tote durch Schusswaffen" macht
es sich etwas zu einfach, imho.

Selbst im NRA-Lobbyismus eher unverdächtigen "Bowling for Columbine"
kam man zum Ergebnis, dass es etwas mehr als die Verfügbarkeit der
Schusswaffen ist (über'n fluss nach Kanada, wo die Waffengesetze
nicht so anders waren, aber man nichtmal die Tür abschliesst).

Generell ist der Vergleich auf so einer so hohen Ebene bei
gleichzeitiger Reduktion auf einen einzigen Aspekt (Waffengesetze)
zum Scheitern verurteilt: will man allen ernstes behaupten, dass
Dinge wie die allgemeine Kriminalitätsrate (höher), Bildungssystem,
Sicherungssysteme, Kultur, etc vernachlässigbar sind?

Nur leider bewegt sich die Debatte immer auf dem Niveau "du willst
kinder erschiessen" vs "nur nazis wollen waffengesetze".

Dabei ist das thema eigentlich total irrelevant, fast schon
vergleichbar mit den Killerspielen, wenn man mal die Zahlen im
Kontext sieht.

5000 in einem Halben Jahr, wenn mal alles von Auftragsmord über
Jagdunfall bis zum trotteligem Besitzer dazurechnet? Klingt erstmal
viel, ist aber auch "nur" die dreifache Zahl der Erforenen
Obdachlosen (nicht die beste Quelle, aber was solls:
http://answers.yahoo.com/question/index?qid=20111111135624AAdqXIL),
die ja auch mal niemanden wirklich kümmern, von anderen Dingen wie
Verkehrstoten oder Arbeitsunfällen mal ganz zu schweigen.

Nicht, dass man nicht trotzdem drüber diskutieren kann, ob man da
tote "sparen" kann, nur wäre es imho günstiger, es der Relevanz
angemessen zu betreiben, und die ist - so spektakulär sich Amokläufe
im Fernsehn machen - einfach mal nicht so hoch.


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