Inzwischen wissen wir aus den Pentagon Papers, dass es den USA nach ein paar Jahren Krieg in Vietnam klar war, dass die GI's keinen glorreichen Sieg mehr erringen können.
Der Krieg wurde dann einfach mit noch mehr Soldaten, noch mehr Bomben, noch mehr Brutalität und mit noch mehr Lügen weitergeführt, weil man nicht recht wusste, wie man halbwegs gesichtswahrend aus der Nummer rauskommt.
Hannah Ahrendt über den Vietnam-Krieg:
Als alles auf eine Niederlage hindeutete, bestand das Ziel nicht mehr darin, die demütigende Niederlage zu vermeiden, sondern Mittel und Wege zu finden, um ein Eingeständnis zu vermeiden und das Gesicht zu wahren
Dasselbe mag für die Nato und v.a. deren Anführer inzwischen auch in der Ukraine gelten.
Nach Afghanistan und all den weiteren Blamagen kann und will man sich eine weitere Schmach vor der Weltöffentlichkeit nicht eingestehen. Halb Afrika rebelliert gegen den Westen, der Nahe Osten gerät außer Kontrolle und im Südpazifik schauen Taiwan und Co. ganz genau hin und müssen entscheiden, ob man sich auf Gedeih und Verderb an die USA klammern will.
Ein Kollaps der Ukraine trotz steter Beteuerungen im Stile von "solange wie nötig", das ginge natürlich der westlichen Hybris ans Eingemachte und würde auch die Realitätsverleugnung und den militärisch-moralischen Fanatismus erklären, den einige Bellizisten an den Tag legen.
Und Selensky wird wissen, wie schlecht für Biden eine Niederlage der Ukraine vor den Wahlen aussehen würde, damit hat er noch ein paar Monate ein Druckmittel gegen die USA in der Hand.