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mehr als 1000 Beiträge seit 05.06.2020

Re: Gleitbomben in der Tat ein Problem! Deshalb aber kapitulieren?

1FC schrieb am 28.06.2024 17:52:

Erschwerend hinzu kommt noch, daß der Ukraine so gut wie keine effektive Abwehrmöglichkeit zur Verfügung steht.

Ja die Gleitbomben sind spottbillig im Vergleich zu wirksamen Abwehrmaßnahmen. Letzlich hilft nur die Träger abzuschießen. Das Kosten/Nutzenverhältnis ist auf der Seite der Russen.


Russland feuert die nämlich aus „sicherer Entfernung“ vom Trägerflugzeug ab und der Ukraine fehlen die militärischen Mittel, den Luftraum zu kontrollieren.

Ja, das haben die Russen von anderen gelernt, aus sicherer Entfernung alles plattmachen.

1. Es wird aktuell wieder vermehrt über diesen Bombentyp berichtet. Und das in Superlativen. „Wunderwaffe“, „für den Krieg entscheidend“, „lässt Ukraine keine Chance“ usw.
Ja, diese Waffe ist zugegebenermaßen extrem wirkungsvoll. Nicht „nur“ äußerst zerstörerisch, sondern vor allen Dingen mit Sicherheit auch ziemlich demoralisierend für die ukrainischen Soldaten.

Jeder Krieg hält Überraschungen bereit. Hier kleine, billige Dronen und Gleitbomben.

2. Die USA kündigen öffentlich (!) die Entsendung von Militärtechnikern an. Wenn ein Land wie die USA das so dermaßen transparent kommuniziert, kann man das ausnahmsweise sogar glauben, daß das „nur“ im Prinzip zivile Wartungsmonteure zu sein scheinen. Abwegig ist das übrigens noch nicht mal, auch hier bei der Bundeswehr werden Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten oftmals / meistens von zivilen Firmen durchgeführt. Also nichts ungewöhnliches.

Nein, auch Piloten wären nichts ungewöhnliches. Koreakrieg:
"Die erfolgreichsten MiG-15-Piloten im Koreakrieg waren Jewgeni Pepeljajew mit 14, Nikolai Sutjagin mit 13, Lew Schtschukin mit 11 und Sergei Kramarenko mit 8 bestätigten Abschüssen."

Übrigens macht sich die USA damit doch auch nicht zur „Kriegspartei“, wie manche direkt reflexartig mit Schaum vor dem Mund losposaunen. Wenn Wartungsmonteure in einem souveränen Land Reparaturarbeiten erledigen, dann ist das so als wenn ein Siemens Energy Monteur dort irgendwelche Arbeiten an einer Gaspipeline durchführen würde. Man darf auch ruhig mal die Kirche im Dorf lassen.

Wer Kriegspartei ist und wer nicht, dass ist kein juristisches, sondern ein politisches Problem.

Die Frage, die ich persönlich viel spannender finde: Was genau sollen die denn dort warten und/ oder reparieren? Es kann natürlich sein, daß ich das irgendwo überlesen habe, mir ist es jedenfalls noch nicht aufgefallen. Wenn es also jemand zufällig weiß, gerne mitteilen.

Das liegt doch auf der Hand, die F16 natürlich. Diese Diva bekommt doch Asthma im Treibwerk, wenn ein Staubkorn auf der Startbahn liegt. Was ich viel spannender finde, wer ist als Zivilist und Flugzeugmechaniker bereit so ein Risiko einzugehen? Die Wartungsbasen sind ganz sicher ein gern genommenes Ziel.

3. Thema F-16 Kampfjets: Es heißt ja schon seit längerer Zeit, daß „diesen Sommer“ eine relativ große Zahl an F-16 Kampfjets der Ukraine zur Verfügung gestellt würde. Wir haben jetzt bekanntlich Sommer, also dürften wir die F-16 Jets wohl sehr bald auch im ukrainischen Luftraum zu sehen bekommen. Die gelten allerdings für dieses Terrain als nicht einfach zu warten und bedürfen, so heißt es jedenfalls, ganz besonderer Pflege und Aufmerksamkeit sozusagen. In dem Zusammenhang würde das in meinen Augen die Entsendung von entsprechenden Profis durchaus plausibel machen. An solche Systeme kann man nun mal nicht jeden ran lassen und das lernt man auch nicht mal eben in einem crash-Kurs. Außerdem lehnte es Joe Biden bekanntlich ab, die F-16 Kampfjets außerhalb der Ukraine zu parken. Auch das würde eine Entsendung von Wartungsexperten in die Ukraine durchaus erklären.
Zum Thema Bombenabwehr: Meines Wissens nach sind auch F-16 Kampfjets keine Garantie, die Gleitbomben in irgendeiner Form abzufangen. Außerdem müssen sich die ukrainischen Piloten vor der russischen Flugabwehr sehr in Acht nehmen. Und last but not least gibt es meines Wissens nach im Repertoire auch keine Luft-Luft-Raketen für diesen Flugzeugtyp (bitte korrigieren, falls ich mich irre).
Dennoch: Sollten tatsächlich die F-16 jetzt bald in der Ukraine einsatzbereit sein und zusätzlich entsprechende „Begleitwaffen“ im Gepäck haben, dann könnte Russland die nahezu uneingeschränkte Hoheit über den ukrainischen Luftraum verlieren und müsste sich diesen dann wohl mit der Ukraine bei sehr erhöhtem Risiko teilen.

Die 16 (!) F16 werden genau wie die anderen Wunderwaffen den Krieg nicht entscheiden. Die Abrahams sich auch nicht mehr alle fahrbereit. Das ist immer so eine Sache mit der Lieferung von Wunderwaffen, wenn die nicht halten, was im Hochglanzprospekt steht, will die keiner mehr haben.

4. Raketen mit hoher Reichweite: Sowohl Deutschland, als auch die USA haben es bekanntlich erlaubt, militärische Ziele auch weit hinter der Grenze zerstören zu dürfen. Ob diesbzgl. auch etwas in der Mache ist, um z.B. die Gleitbomben Fabrik in der Nähe von Moskau treffen zu können, weiß ich auch nicht. Hier wäre Taurus dann wiederum ganz nützlich.
Mal ganz ehrlich: Das ist in meinen Augen so eine asoziale Waffe, wenn ich das so sagen darf. Dieser Einsatz, also wie Russland diese Bombe einsetzt, wäre für mich fast schon ein Grund den UN Sicherheitsrat zu informieren, um dann meinetwegen mit einer „Koalition der Willigen“ oder welchen Decknamen man auch immer der Truppe geben möchte, das vor Ort militärisch zu unterbinden. Sei es durch kontrollierte Flugverbotszonen oder durch Zerstörung der Fabriken.
Denn DAS ist nämlich definitiv eine rote Linie!
Und die Putin-Fans feiern das auch noch… widerlich! Schämt euch!

Die Russen haben Vetorecht im UN Sicherheitsrat.

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