Semsemnamm 04 schrieb am 03.07.2024 12:02:
Guckstu schrieb am 02.07.2024 15:08:
Nö. Sie haben auch dort Schwierigkeiten, ja, aber die Soldaten gehen nicht aus, sie wurden nur nicht einberufen.
Sie wurden nicht einberufen, weil sie sich immer mehr der Wehrpflicht entziehen.
Nö.
Das ist schlicht falsch.
Man liest mittlerweile sogar, dass man in der Ukraine kaum noch Männer im wehrfähigen Alter auf den Straßen sieht, weil man Angst haben muss, von den fahrenden "Einberufungskomitees" auf offener Straße weggeschnappt und in einen Militärlaster gezerrt zu werden.
Beliebtes Gerücht, aber stimmt das überhaupt? Sind das mehr als Einzelfälle?
Ich bin da skeptisch.
Nochmal: Es ist völlig normal, dass sich Wehrpflichtige der Einberufung entziehen.
Und selbstverständlich wird das von der russischen Propaganda aufgeblasen, so gut es geht, womöglich sind diese rabiaten Einberufungen sogar nur Einzelfälle und die Stimmung ist eine ganz andere.Diese Einberufungsmethoden sind mittlerweile hinlänglich bekannt und haben gar nichts mit russischer Propaganda zu tun.
Sagst du, dessen Aussagen sich fast immer mit russischer Propaganda decken.
Nee, sorry, aber das musst du schon belegen, reine Behauptungen reichen nciht.
Die gleichen Methoden gab es seinerzeit auch schon in Südkorea.
Südkorea hat nur mit der Ukraine nichts zu tun.
Mich würde es auch wundern, wenn die Südkoreaner sowas tun. Die haben ja keine Krise, für die sie Soldaten brauchen.
Ich würde ja darauf tippen, dass das einfach nur die MP war, die Leute abgeholt hat, die sich vor der Wehrpflicht drücken wollten. Aber wer weiß.
Ich habe den NZZ-Artikel ja nicht umsonst verlinkt. Die NZZ ist ja gerade nicht als russisches Propagandasprachrohr bekannt, ganz im Gegenteil.
Die NZZ ist von höchst ungleichmäßiger Qualität.
Da steht wirklich Brauchbares neben völligem Quatsch, und man sieht den Unterschied nicht.
Und da steht es doch ziemlich klar schwarz auf weiß, ich zitiere nochmal:
Während die Ukrainer Unannehmlichkeiten des Alltags stoisch ertragen, bringt sie das Thema Mobilisierung in Rage. Versuchen die Mitarbeiter der Rekrutierungszentren, Männer in die Armee einzuziehen, kommt es regelmässig zu lautstarken Auseinandersetzungen.
Du verstehst den Unterschied zwischen "regelmäßig" und "Einzelfall"?
Du den zwischen "in Militärlaster gezerrt" und "lautstarke Auseinandersetzungen"?
Und bei der NZZ würde ich sehr stark auf den Autor gucken. Die NZZ ist sehr viel diverser, als man das im Ausland wahrnimmt.
Von den Methoden existieren übrigens genügend Videos, es soll sogar Messengergruppen geben, in denen man sich gegenseitig darüber informiert, wo die fahrenden "Einberufungsbüros" gerade so unterwegs sind, damit man denen nicht aus Versehen in die Fänge gerät. Millionen junge Ukrainer sind in diesen Gruppen aktiv.
Ja, da wird viel erzählt.
Die Erzählung ist auf jeden Fall interessant, sie ist relevant, aber sie ist auch überprüfungsbedürftig.
Hier ein Zusammenschnitt: https://odysee.com/@VideoStube:1/menschenjagd-ukraine-videostube-18.6.24:6
Videos sind immer nur Einzelfälle.
Auch zusammengeschnittene.
Es fehlt immer zuviel Kontext.
Man kann das natürlich alles als russische Propaganda abtun. Aber dann läuft man halt Gefahr, blind zu werden für die reale Situation. Nicht alles, was die Russen behaupten, ist halt per se falsch.
Man kann halt auch durch Auslassung lügen.
Immer wieder über die Mücke berichten, bis die Leute an Mückenschwärme glauben, die den Himmel verdunkeln, dabei waren es insgesamt nur fünf Mücken.
Den Elefanten ausblenden. Z.B. wie sehen denn die Ukrainer selbst den Widerspruch zwischen grundsätzlicher Zustimmung und Einberufungswiderwille, sind das für die Asoziale, die sich einer wichtigen Pflicht entziehen, oder haben sie Verständnis? Aus welchen Gründen?
Von dir und prorussischen Propagandisten sehe ich immer nur die immer wieder gleichen Behauptungen und Videos, alles sorgsam ausgewählt.
Tut mir leid, das überzeugt nicht. Diese Leute leben selbst in der persönlichen Blindheit.
Das sollte man dann tun, wenn die Einberufenen in großen Mengen zu desertieren beginnen.
Davon ist aber bisher nichts zu hören, nicht mal von mehr als den üblichen Einzelfällen.
Und solange das so ist, ist der größte Teil der Berichte über Unruhen in der ukrainischen Bevölkerung vermutlich russisches Propagandagetöse, und den wahren Kern sauber zu isolieren und korrekt einzuordnen dürfte sehr, sehr schwierig werden.Wenn man halt nur die westliche Propaganda liest und alles andere als "russisches Propagandagetöse" ansieht, hört man tatsächlich nicht mehr als von den "üblichen Einzelfällen". In der Ukraine sieht das ganze allerdings deutlich anders aus. Und das behaupten wie gesagt nicht nur russische Quellen.
Nee, das sind dann gerne Russlandpropagandawiederholer :-D
Die NZZ - traditionell eher russlandfeindlich eingestellt - ist doch gerade das beste Beispiel.
Wie gesagt, die NZZ dürfte auch ihre prorussischen U-Boote haben.
Nachtrag: Sogar die Tagesschau berichtet darüber, wenn auch auffallend zurückhaltend:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/krieg-in-der-ukraine-einberufungsbehoerde-100.html
Ich würde das ja als "angemessen zurückhaltend" bezeichnen.