Erst einmal, es tut mir sehr leid, dass der Autor samt Familie wegen dem Krieg nach Deutschland flüchten musste, das muss furchtbar sein. Auch das Video mit der Mine ist schlimm, aber in den letzten Monaten hab ich so viel gesehen, Folter, Selbstmord, Mord an der Truppe (Granate in den Bunker von unwilligen Kameraden oder Schuss in die Rücken mehrerer Soldaten bei Flucht), verwesende oder zerbombte Leichen... und bei den Soldaten Russlands ist es nicht anders!
Das ist der Krieg - der Krieg, der sofort enden muss. Ich verstehe nicht, wie man bei diesem Anblick seiner eigenen Landsleute und der Einschätzungen westlicher Militärs, die der Ukraine keine ernsthaften Chancen mehr zusprechen, die Fortführung dieses Krieges fordern kann.
Im März/ April 2022 liefen Verhandlungen, dass sich Russland komplett zurückzieht aus den seit 24.02.22 besetzten Gebieten der Ukraine, dafür hätte eine internationale Gemeinschaft Sicherheitsgarantien ausgesprochen, wohl hauptsächlich der Verzicht der NATO Mitgliedschaft wäre nötig gewesen. Und wegen Kriegsverbrechen in Butscha, die Russland vor dem UN Sicherheitsrat bat aufzuklären, aber aufgrund der zweimaligen Intenvention von Großbritanien nicht untersucht wurden, Friedensverhandlungen abzubrechen, erscheint mir absolut unlogisch. Eine Weiterführung des Krieges, weil Kriegsverbrechen stattfanden? Und was haben wir jetzt nach fast 1,5 Jahren... Russland hat 1/6 der Ukraine besetzt, dabei hätten sie vor einem Jahr auf alles verzichtet. Die Intervention Johnsons & Bidens, die Friedensverhandlungen abzubrechen, hat der Ukraine nichts gebracht außer Landverluste und einen hohen Blutzoll.
Laut aktuellen Zählungen sind 20 Mio. (von ca. 40 Mio) Ukrainer geflohen, während von den 144 Mio. Russen niemand ins Ausland geflohen ist. Die Ukraine müssen mittlerweile ihre Verletzten in den Baltenstaaten versorgen lassen, weil die Krankenhäuser überfüllt sind und man hat Schwierigkeiten die Toten bestatten zu lassen. Zwangsrekrutierungen sind auch überall im Netz zu finden, teils 16-jährige werden auf dem Heimweg, in Supermärkten, Diskos verhaftet und nach angeblich 3 Tagen Ausbildung an die Front gebracht. Die jahrelang vom Westen gut ausgebildeten Truppen sind größtenteils schon im letzten Jahr gefallen.
Die Russen haben sich 6 Monate lang massiv eingegraben, starke Befestigungen & Panzerbrecher errichtet, dazu die Minen und Lancet-Drohnen, mit denen sie die Fahrzeugflotte der Ukraine stark schädigen. Die Überwachung des Schlachtfeldes und Umlandes ist massiv und die darauf folgende Artillerie ist sehr treffsicher. Westliche Panzer haben bisher auch keine Wende gebracht und sind auch gegen die Luftüberlegenheit Russlands machtlos.
Ich bin Realist und betrachte es anhand der westlichen und russ. Propaganda sehr nüchtern, es spricht meiner Meinung nach gar nichts dafür, dass man den Krieg weiterführen sollte, außer der moralische Aspekt, dass hier niemand dafür sein sollte, wenn ein Land mal wieder mit Waffengewalt und auf Kosten vieler Menschenleben seine Ziele erzwingt. Die Ukraine ist aber so schlecht aufgestellt, dass bald nur noch der letzte Rest ukrainische Zukunft in den Schützengräben sterben wird, obwohl sie das nach einem langen Leben in der Ukraine tun sollte.
Zumal ich weiß, was die Ukraine seit 2014 im Donbass macht, teils jeden Tag. Und fast jeden Tag kann man sich im Internet neue Einschläge ukrainischer Raketen in Wohngebieten!! in Donezk anschauen, die nicht hier auf WELT & Co. gezeigt werden, einfach weil sie die hiesige Propaganda unterlaufen würde.
Verhandlungen müssen her, auch wenn die per ukr. Präsidialdekret verboten wurden und auch Russland nicht besser ist und wohl auch aktuell keine anstreben würde. Meine Vermutung ist, solange die Ukraine an der NATO Mitgliedschaft festhält, die die Hälfte der NATO-Länder (USA, Deutschland, Spanien, Niederlande, Italien, Belgien z.B.) aktuell nicht mehr wollen, wird auch Russland seine "Militär-Sonderoperation" weiterführen und sich vermutlich noch mindestens bis nach Odessa vorkämpfen.
Das sich Russland danach die von NATO Truppen besetzten Baltenstaaten einverleiben würde, die alle NATO Mitglied sind, halte ich übrigens für ganz schlechte Propaganda. Die Ukraine ist aufgrund des Drängens auf die NATO Mitgliedschaft und weil sie noch nicht Mitglied waren, Opfer von Russland geworden.
Schlimmere Propaganda empfinde ich den Abschlusssatz "Die ukrainische Armee ist heute die fähigste, erfahrenste und motivierteste in Europa, ihre Ostflanke der Verteidigung..." Wie ich oben zusammengefasst habe, ist die ukrainische Armee am Ende und hat nach 6 Monaten Vorbereitungszeit keine entscheidenen Geländegewinne vorweisen können, sondern nur hohe Sterbezahlen und Verlust an Technik. Die Russen haben hingegen keine Versorgungsprobleme, lt. US Militärexperten mind. 5 x mehr Munition und können nach Einschätzungen des estländischen Geheimdienst in der Intensität den Krieg noch 2 - 3 Jahre lang so weiterführen.
Wenn man wirklich die "ukrainische Zukunft" (für mich sind das die Menschen) retten will, müssen sofortige Verhandlungen her, die Erreicherung der Maximalziele ist nach westlichen Einschätzungen nicht möglich. Das heißt aber auch, dass man aber auch Russland Zugeständnisse machen muss, das ist schmerzhaft, aber immer noch besser als wenn die gesamte ukrainische Existenz gegen einen gut eingegraben, sehr vorbereiteten und überlegenen Gegner im Krieg geopfert werden.