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  • varadi

127 Beiträge seit 17.04.2021

Re: Also die Wahlergebnisse die rechte Parteien...

oxler schrieb am 05.09.2024 21:04:

... vor der AFD einfuhren spiegelten ja wohl kaum den wahren Anteil an der Gesellschaft die sich politisch nach rechts gezogen fühlten. Es gab schlichtweg einen Rechtsruck in der Sichtbarkeit dieser Gesinnung in Wahlergebnissen. Kann mir keiner erzählen, dass Deutschland vor 50 Jahren 'linker' und liberaler gewesen wäre...
Rechtspopulismus, wie auch dieser Artikel, war einfach nicht angesagt.

Das Potenzial der rechten Wähler ist früher nicht aufgefallen, weil sie in anderen Parteien, z.B. der CDU integriert waren. Politik, Medien und Zivilgesellschaft (z.B. die politische Bildung) haben aus Selbstverliebtheit, Überheblichkeit und Realitätsverweigerung den Fehler begangen, diese Menschen, die schon immer da waren, dem rechten Rand zu überlassen. Und das sind ganz normale Leute mit Freunden, KIndern, Haustieren und Berufen.

Wenn sich Nazis mit bürgerlichen Rechten und unzufriedenen Wählern zusammen tun, bekommt man die Wahlergebnisse der AFD. Nur weil der linke Mainstream die eigene Politik abfeiert, verschwinden diese Leute nicht einfach. Wenn deren Bedürfnisse nicht mehr adressiert werden, weil es keine Politiker wie z.B. Roland Koch (CDU) mehr gibt, gehen sie dahin, wo sie Gehör finden.
https://www.spiegel.de/fotostrecke/roland-koch-kampagne-gegen-den-doppelpass-fotostrecke-143391.html

Die Mitte-Studie 2022/2023 der FES führ hierzu aus:

"[...]zwischen Ablehnung und Zustimmung zu den rechtsextremen Einstellungen ist jeweils deutlich größer geworden. Die politische Selbstverortung von Befragten hat rechts der Mitte mit 15,5 % ebenfalls von zuvor knapp 10 % deutlich zugenommen."

Und weiter: "... die Mitte 2022/23 [ist] Minderheiten in der Gesellschaft gegenüber auffällig feindselig und diskriminierend eingestellt. 34 % der Befragten meinen, Geflüchtete kämen nur nach Deutschland, um das Sozialsystem auszunutzen."

Interessant finde ich das hier, meine progressiven neoliberalen Freunde:
"Eine ›entsicherte Marktförmigkeit‹, d.h. eine Identifikation mit erfolgs- und wettbewerbsorientierten Leitbildern in Kombination mit wahrgenommener Entsicherung in Folge aktueller Krisen, befördert einen libertären Autoritarismus, der besonders anschlussfähig für Verschwörungsgläubigkeit, Demokratiemissachtung, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und rechte Ideologien ist."

https://www.fes.de/referat-demokratie-gesellschaft-und-innovation/gegen-rechtsextremismus/mitte-studie-2023

https://www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=91825&token=be50708e89f1f84ed6955ca5a2a54de16902a186

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.09.2024 00:32).

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