Guano-User schrieb am 05.09.2024 09:21:
"Gendern" ist i.d.R. kein "Sprachzwang"!
Das sehe ich anders.
Es gibt Texte, die sind praktisch nicht lesbar, wenn jedes Mal gegendert wird. Die für mich sinnvollste Form ist, beide Geschlechterformen getrennt zu nennen, z.B. "Arbeiterinnen und Arbeiter", "Schülerinnen und Schüler" oder "Forscherinnen und Forscher".
Grammatikalischer Unsinn sind die "Arbeitenden" - Quatsch. Dann lieber ersetzen durch "Beschäftigte" oder "Angestellte".
Der "Arbeitende" führt jedenfalls aktiv und jetzt gerade in diesem Moment Arbeiten aus. Damit ist er spätestens dann kein "Arbeitender" mehr, wenn er in der Mittagspause ist (dann wäre er ein "Pausierender") oder im Feierabend ("Freihabender") oder schläft ("Schlafender").
Angestellte oder Beschäftigt im Sinne des Beschäftigungsverhältnisses ist jemand aber auch in seiner Freizeit.
Die für mich absolut ungenießbare Form kommt mit Sternchen oder Doppelpunkt daher. Und hier weise ich gern nach, dass hier Sprachzwang herrscht. Einfach mal nachvollziehen. "Professor*in" oder "Astronom:in". In meinem Kopf wird daraus immer die weibliche Form. Denken wird beeinflusst durch die Sprache - und in diesem Falle eben manipulativ. Ich lese aus dem Grund keinerlei Texte mehr, die in einer der beiden Formen gendert und lehne das entschieden ab.
TL;DR: Worte machen Gedanken und Gedanken werden durch Worte manipuliert.