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  • Guano-User

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2007

Re: Warum immer mehr Menschen als rechtsextrem gelten

Es gibt Texte, die sind praktisch nicht lesbar, wenn jedes Mal gegendert wird.

Solche Texte sind mir noch nicht untergekommen.
Ich habe durchaus schon Artikel gelesen, in denen gegendert wurde, und zu denen dann in den Kommentaren mindestens ein Kommentar kam, bei dem es nicht um den Inhalt, sondern um das Gendern ging.

"Arbeitende"

Der "Arbeitende" hat etwas mit Substantivierung von Verben zu tun.
Das gab es schon vor der "Erfindung" der Deutschen Sprache.
Ich kann mich daran erinnern, dass wir so etwas zu Schulzeiten in lateinischen Texten hatten.
Heutzutage und besonders in den Jahren davor ist/war so etwas aber eher ungewöhnlich.
Es geht wohl eher um Gewohnheiten und den erbitterten Kampf gegen das Ungewohnte.
Ein an einer Doktorarbeit Arbeitender ist für mich auch dann ein an einer Doktorarbeit Arbeitender, falls er gerade eine Pause macht.
Im Deutschen gibt es diesen Unterschied in der Gegenwartsform zwischen etwas, was jetzt geschieht und etwas, was in der Vergangenheit begann und in der Zukunft aller Vorraussicht nach weiter gehen wird, nicht. Das eine findet über einen längeren Zeitraum, in dem die Gegenwart durch Vergangenheit und Zukunft umgeben ist, statt, das andere gerade jetzt.

"Professor*in" oder "Astronom:in". In meinem Kopf wird daraus immer die weibliche Form.

In meinem Kopf findet das nicht statt.
(Hat das etwas mit inneren statt äußeren Zwang zu tun?)
"Professor*in" oder "Astronom:in" ist etwas anderes als "Professorin" oder "Astronomin".
Schwieriger ist es, z.B. Ärzte von Ärzten zu unterscheiden.
Trifft ein Arzt einen anderen Arzt, sind es zwei Ärzte.
Trifft eine Ärztin eine andere Ärztin, sind es zwei Ärztinnen.
Trifft ein Arzt eine Ärztin, sind es auch zwei Ärzte wie im ersten Beispiel.
Die Formen mit "*", ":" oder "_" sollen halt verdeutlichen, dass nicht nur die weibliche Form gemeint ist.
Ich gehe auch davon aus, dass sich das nicht durchsetzen wird.
Vmtl wird sich eine Form durchsetzen, an die wir heute noch nicht denken.
Vllt wird auch irgendwann zwischen "Ärzte" und "Ärtz*e" unterschieden.

"Arbeiterinnen und Arbeiter"

Das ist wohl auch die beste Herangehensweise.
Allerdings ist diese nur richtig, falls mindestens zwei Arbeiterinnen vorhanden sind.
Ist nur eine Frau darunter, dann ist eigentlich "eine Arbeiterin und Arbeiter" richtig.

beide Geschlechterformen

Klingt so, als gäbe es genau zwei.
Dabei meine ich nicht einmal gefühlte Formen.

P.S.:
Treffen sich drei Musiker, könnte es sich um "Die Ärzte" handeln.
(Eigentlich mit drei Punkten über dem "A".)

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