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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Was zu belegen wäre...

Die meisten Leute, die gendern, tuen das freiwillig.

Ach ja? Läßt sich das belegen?

Würden Sie Nicht-Gendern als Sprachzwang beurteilen?

Für TheRealToc kann ich natürlich nicht sprechen, aber für mich: nein, weil es die "althergebrachte Form" der Sprache ist. Dahinter steht sozusagen eine anonyme Masse an unzähligen Menschen, die Deutsch zu dem gemacht haben, was es ist, indem sie es so verwendet haben. Es gab mW sehr wenige Eingriffe von "amtlicher Seite", wie Dinge zu formulieren wären. Selbst der Duden wollte zunächst eigentlich nur deskriptiv sein, kein Werkzeug zur Lenkung und zum Durchdrücken von Änderungen.

Das "Gendern" in der Sprach- und Schreibform mit Knacklaut, Stern, Schräg- oder Unterstrich usw. dagegen hat sich nicht per Entwicklung in die Sprache "hineingeschlichen", sondern wurde von einigen wenigen ersonnen und dann allen anderen vorgeschrieben, denen man es überhaupt vorschreiben konnte (also Beamten und Lehrern etwa).
Und es wurde zu einer Schuld-Frage stilisiert: wer das nicht macht, mache sich der bewußten, absichtlichen, ja böswilligen Ausgrenzung schuldig! Als ob nicht die, die sich um Ausgegrenzte in der Tat gekümmert hätten, das mit der früheren Form auch schon getan haben und die tatsächliche Ausgrenzung nicht weiterbestünde, auch wenn man sie sprachlich übertüncht.

Ich sehe also einen wesentlichen Unterschied zwischen der Sprache, die sich aus und in der Praxis langsam entwickelt hat und immer noch entwickelt, und der verordneten Sprachform, die interessengeleitet ist.

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