Das Schulen im Gegensatz zum gerne von der Politik verbreiteten Narrativ zu den führenden Hotspots für Infektionen gehören, ist inzwischen aus mehreren Richtungen hinreichend abgesichert - durch Metastudien, Falluntersuchungen und die Infektionszahlen bei entsprechend Beschäftigten. Sprich, Schulöffnungen "einfach so" bei gleichzeitiger Infektionskontrolle sind nicht möglich.
Womit Testen so ziemlich die einzige Alternative zum Lockdown darstellt.
Und dann können die Argumente gegen Schultests nicht so recht überzeugen. Denn da es um Infektionskontrolle geht, ist eine 100%ige Trefferquote gar nicht nötig - die Verbreitung senkt man schon dann hinreichen, wenn man 90, 70 oder auch nur 50 % der Infizierten und damit auch der Übetragungen rausnehmen kann. All das hätte bei einem Hauptinfektionsherd wie "Schule" schon eine größere Wirkung als der Gesamtlockdown bei nebensächlichen Verbereitungsorten wie beispielsweise Geschäften.
Und auf solche Quoten kommen selbst die schlechtesten Selbsttests spielen.
Wenn dann mal ein Einzelfall falsch positiv getestet wird und ein paar Tage nach Hause geschickt wird, bis ein richtiges Testergebnis vorliegt - so what? Da die Alternative "Schulschließung" lautet bedeutet das bei Trefferquoten von über 90% doch nur, dass 9 von 10 Schülern die Gelegenheit zum Schulbesuch erhalten, die sie sonst nicht hätten - und der eine Schüler, der Pech hatte, auch nur ein paar Tage darauf verzichten muss und nicht dauerhaft, wie es ohne Test der Fall wäre.
Wird ein positiver Fall übersehen - ist das halt persönliches Pech wie bei allen anderen Maßnahmen gegen Corona, die eben auch keine 100%ige Sicherheit bieten. Dann gibt es vielleicht ein paar Ansteckungsfälle - die aber bei regelmäßiger Testung wohl auch nicht lange unentdeckt bleiben, so dass die Infektionskette zumindest dann unterbrochen wird. Also, auch in diesem Fall steht man sich mit Tests besser als ohne und in keinem Fall schlechter.
Da muss man nicht lange darüber diskutieren, ob Tests perfekt sind - die Gesamtsituation ist das halt auch nicht. Somit sind Schultests genau wie Masken nur ein Baustein, mit dem man sich ein Stück weiter von den Worst-Case-Szenarien in beide Richtungen entfernen kann. Und genau das sollte man dann auch tun.
Wer im (Lockdown-oder-Maximalverbreitungs-)Loch sitzt und eine Strickleiter zugeworfen bekommt, der kann halt zugreifen und sich ins Trockene ziehen - oder unten sitzen bleiben, über die rauen und glitschigen Stricke klagen und darauf warten, dass jemand ihm eine Marmor-Rolltreppe mit Goldbeschlag baut, die auf einen Schlag alle Probleme komplett verschwinden lässt. Wobei im Moment ja eher das typische deutsche Problem zu beobachten ist, dass man nicht mal die Strickleiter fertig geknotet, geschweige denn zugeworfen bekommt - und trotzdem schon die Leute im Loch darüber jammern, dass die ihnen nicht gut genug sein wird B-).