Ansicht umschalten
Avatar von blu_frisbee
  • blu_frisbee

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2002

Wieso denn in die Ferne reisen

Wieso denn in die Ferne reisen wenn wir das Prob mit den antibiotikaresistenten Keimen schon im Land haben?

Iirc gibts eine Korrelation zwischen Antibiotikagebrauch in der Massentierhaltung
und antibiotikaresistenten Keimen bei den "Bauern".
Schwerpunkt Niedersachsen, Kreis Vechta, weil die Maniokschnitzel über Ritterdam so billig sind.
Na gut, das sind Bekterien, aber das Muster ist das selbe.

Übertragungen vom Tier zu Mensch gibt es wahrscheinlich häufiger als früher angenommen wurde. Das sogenannte virale Plaudern (viral chatter, ein Begriff von Nathan Wolfe), führt nur selten zu einem Krankheitsausbruch, weil die Viren sich nicht oder noch nicht zuverlässig in menschlichen Körperzellen vermehren. Dieses Geplauder schafft allerdings die (evolutionäre) Grundlage für eine spätere Infektion: Das Virus erschießt sich den Menschen als Wirt.

Krankheitserreger werden also nicht pandemisch, weil Forscher unvorsichtig einen uralten Schrein im Dschungel öffnen, auch wenn einige Hollywood-Filme das Gegenteil nahelegen. Der Weg zum Spillover und dann zur Pandemie ist ein längerer Prozess, nicht die Folge eines tragischen Ereignisses.

Becker gibt da steile Thesen wieder. Da müßt man schon genauer reden.
Zunächst ist "Virus" sowas wie ein Kollektiv, bei der Replikation verschwindet ein Virion und entsteht phoenixartig wieder in seinen Kopien, die replizierten sind aber andere als die ursprüngliche Kopiervorlage.
Das Kopieren der RNA und der davon codierten Bauteile ist fehlerbehaftet.
Beim Zusammensetzen der Bauteile kommts zusätzlich zur Durchmischung.
Manchmal entsteht ein Virion das durchkommt.
Das ist dann die Wurzel für eine neue https://de.wikipedia.org/wiki/Klade
Jedes solche Ereignis ist ein Einzelfall. Auch wenns massiv paralell passiert.
Die Rede vom "viral chatter" scheint mir eine falsche Abstraktion.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten