JammernHilftNichts schrieb am 28.10.2018 20:02:
Mit anderen Worten: Sie sind (aus Elternsicht) zeitintensiv.
Das kann man wohl sagen. Es ist allerdings so, dass die Zeit die man für die Brutpflege aufbringt um so wertvoller für das Kind ist, je früher man sich diese Zeit nimmt. Das gilt speziell für die primäre Bezugsperson i.d.R. die Mutter und bis zum Alter von ca. 3 Jahren.
Bis zu dem Alter wirken sich weniger Zeit und Fehler wesentlich gravierender aus, als alles was man danach noch falsch machen kann. Und man kann es auch nicht einfach nachholen, denn bestimmte Entwicklungsschritte sind im Gehirn dann abgeschlossen. Und wenn dann der Schaden angerichtet ist, z.B. eine frühkindliche Traumatisierung, dann bleibt die ein (stark verkürztes) Leben lang und das bei enormen gesellschaftlichen Kosten bzw. Verlusten, neben denen an individueller Gesundheit und Lebensqualität.
Die gute Nachricht: nie wieder ist es so einfach und so kostengünstig künftige Schäden zu vermeiden, als in den ersten drei Lebensjahren, wenn man sich nur die Zeit für die Brutpflege nimmt.
Ich kann Spitzer auch nur empfehlen, aber gerade an dem Punkt verharmlost er unverantwortlich, wenn er in seinen Vorträgen undifferenziert empfiehlt Kinder so früh wie möglich in die Kita abzuschieben, weil sie andere Kinder bräuchten. Kleinkinder brauchen vor allem ihre Mutter und das bis zu dem Zeitpunkt wo der Hippocampus online geht und sie verstehen, dass die Mutter auch dann noch da ist, wenn sie sie gerade nicht sehen.