Spitzers Forschungen ergeben, dass sich das Gehirn durch den häufigen Gebrauch von Computern bei Kindern anders entwickelt als ohne diesen Gebrauch.
Ich bestreite es auch nicht.
Das ist Fakt und in der von Spitzer dargestellten Form logisch und wird auch von anderen Wissenschaftlern gefunden und bestätigt.
Beispielsweise wird bei bestimmten Ego-Shootern mit reichlich Labyrinthvorkommen die Raumvorstellung stärker trainiert als im städtischen Alltagsleben.
Werden nun Computer flächendeckend in der Schule gebraucht, ist das ein Problem, weil die Schüler gezwungen werden, sich dieser Entwicklung zu fügen.
Nun ist es so, dass der Computer integraler Bestandteil des Lebensalltags ist. Es gibt keinen Haushalt ohne, der Lebensalltag findet „computergestützt“ statt. – Vergleiche es mit Messer und Gabel: das Essbesteck musste sich auch mal durchsetzen. Im Mittelalter war ein Löffel noch persönlicher Besitz und nicht üblicher Haushaltsgegenstand.
Außerdem gibt es auf pädagogischer Seite (Spitzer ist Psychiater und beschäftigt sich mit Neurobiologie) große Bedenken über die Wirksamkeit von Lernen mit Computern.
Nur wenn es falsch angestellt wird. Wenn etwa Prüfungen nur mit Multiple-Choice ausgeführt werden. Multiple-Choice-Blätter gibt es außer auf Computer auch auf Papier.
Kurz gesagt, kommt es sehr auf die Art und Weise an.
Du nimmst mir das Wort aus dem Mund.
Den aktuell aktiven Lehrern fehlt dazu jedes Know-How.
Lehrerausbildung halte ich für ein rein technisches Problem. – Und hier muss ich dem Autor Recht geben: Spitzers – teilweise richige! – Kritik wird gelegentlich dahingehend missdeutet, dass der Computer „schuld“ sei und nicht dessen Missbrauch, und dass der Computer aus dem Unterricht zu verschwinden habe.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.10.2018 07:02).