Tobias Claren schrieb am 30.10.2018 06:24:
luthom schrieb am 30.10.2018 04:19:
Und deren Großeltern haben das Lesen als Schädlich für den Geist, die Verdauung und das Verhalten (Sitte, Moral...) bezeichnet...
Es gibt und gab auch gerechtfertigte Kritik, nicht nur diese lächerlichen Beispiele.
Z.B. das Flüchten in alternative Welten und die Abschottung von der Welt. Das macht das Lesen und (entsprechend Digitales) nicht schlecht, ist aber eine Gefahr wie mit allem.
Und wie mit allem stimmt auch, dass eine Monokultur zu einseitig und schädlich ist.
Daher ist Vielfalt wichtig, in der Art wie man die Welt wahrnimmt, und in ihr lebt.
Es geht nicht um alt vs. neu, oder sinnlosen Generationsstreit.
Welche "Abschottung", wo ist man denn dann?
So eine "Abschottung" kann ich auch bei Lesern eines Romanes unterstellen.
Das kannst du unterstellen, trifft es aber nicht.
Nach Ende des Romans ist diese Erlebniswelt erst mal abgeschlossen, und typisch besteht die Welt eines Lesenden nicht im Konsum von nur Romanen, oder typisch Romanen. Bücherwurm als Konsum statt Beschäftigung mit Inhalten dürfte weit weniger ein Massenphänomen sein wie die Konsumbeschäftigung mit der digitalen Welt.
Das gleiche Niveau wie "hocken". Hatte Ich evtl. schon erwähnt. Will der Pöbel etwas diskreditieren, "hocken" die Gegner zusammen und machen etwas das schlecht ist.
Andere befinden hocken als schwäbischen Begriff, müssen die Verwender desselben aber nicht gleich so pauschal beleidigen. Ich könnte es dir raussuchen, wie pauschal du über Dialekt/Regiolekt denkst, also hübsch digital ...
Was hat das mit "Monokultur" zu tun?
"Ihr" wollt doch die eine alte Kultur, eine Monokultur, Deutschland in den 50ern, evtl. auch zur Kaiserzeit, irgendeine "moderne" Version aus diesen "besseren" Zeiten.
Was ihr als "Monokultur" bezeichnet ist die absolute Vielfalt von Individuen und Freizeitbeschäftigungen.
Das geht gar nicht, ihr wollt eine Art "Kollektiv", alle haben so zu denken wie ihr, die AFD zu wählen, Frau an Herd und Wiege, etc..
Dann hast du was ganz wesentliches der Diskussion nicht verstanden.
Diese Monokultur ist das Leben in dieser digitalen Welt. Früher schaute man mal abends fern, da lief die Glotze nicht als Dauerberieselung. Kinder sind heute schon Bewegungsmuffel, immer weniger können anständig schwimmen, "wissen" findet oft nur als googeln statt. Das ist die Monokultur, bis hin zur Aufgabe von alternativer Umgebung/Beschäftigung.
Da geht es auch nicht um "ihr", denn ausweislich deiner Beschreibungen dreht es sich bei dir fast durchweg um just Zeugs aus dieser digitalen Welt, sogar Fernsehserien zitierst du häufig. Das ist also nicht "ihr", sondern auch DEINE präferierte Welt. Daraus wird weder Einheitsdenken noch deine komischen Reflexe zu Partei oder Rollenverhalten.
Es ist paradox, Schizzophren Vielfalt zu fordern indem man ihnen Möglichkeiten nimmt.
Vielfalt ist nicht der Konsum von digitalen Inhalten, nur weil der auf 500 Kanälen ausgebreitet ist. Vielfalt geschieht durchdie Möglichkeit, nicht blindlings irgendwelchen gefundenen, genehmen Quatsch nachzuplappern, sondern die Möglichkeiten zur Information (statt Berieselung).
Individualismus kann man durch schräges, realitätsverweigerndes Leben mit Informationsdefiziten ausleben, im Zeitalter der Möglichkeiten ist das halt ein bisschen albern. Du fällst z.B. nicht durch differenzierende Urteile oder großartig Sachkunde bei vielen Themen auf, das ist nichts was mit den Möglichkeiten des Internets unabänderlich wäre.
Und danach das recht wirre aussagelose
"in der Art wie man die Welt wahrnimmt, und in ihr lebt.".
So etwas hat keinerlei Inhalt, und ist entweder ein neurologisches Problem, oder bewusste Rabulistik.
Es soll nach etwas klingen, es ist aber NICHTS.
Ein neurologisches Problem könnte natürlich die Ursache sein, dass man alles Unwillkommene ausblendet oder nicht mal wahrnimmt. Rabulistik sehe ich darin nicht, sondern simpel die Feststellung, dass die Art der Nutzung durchaus in Wechselwirkung zum eigenen Verhalten steht. Wer "die anderen" betont, möchte seinen Individualismus betonen. Den breitest du ja gerne aus: gerne möchtest du provozieren, wärst gerne im Fokus der Öffentlichkeit oder Thema von Stunk, definierst dich als "Dissident" mit "kenne viele §§", Ausbildungen seie blöd, die meisten Leute hätten keinen Spaß an dem, was sie für Geld tun, es ginge alles mit gaaaanz wenig Geld ... um dann für die ollsten Sachen um Infos zu suchen, wegen ein paar Kröten einen riesen Aufriss zu machen, zu fantasieren was Leute angeblich mit Geld tun würde (und du selbstverständlich nicht), womit du alles anzuecken dir vorstellen könntest, mit vielen §§ schlicht nicht auskennst und wilde Interpretationen hast ... kurzum, für meine Begriffe eben extrem viel Zeit mit digitalen Inhalten verbringst, aber sehr wenig davon in Sachkunde mündet. Just das, was Spitzer moniert. Über Bildung für Kinder schwadronieren kannst, aber eigenständig mal eben ein paar Inhalte erarbeiten war schon mehrfach zu anstrengend ...
Es geht nicht um alt vs. neu, oder sinnlosen Generationsstreit.
Genau darum geht es. Den Wunsch von Jüngern des Führers Spitzer nach einer "guten alten Zeit".
Das ist nur Ausdruck deiner Denke, davon steht nix im Artikel.
Spitzer ist extrem in seiner Ablehnung der digitalen Inhalte, wie sie mehrheitlich verwendet werden. Da liegt er in vielem nicht so falsch, denn DASS extrem viele Leute sich bescheuert in deren Konsum verhalten, das stimmt durchaus.
Soll er jetzt Menschen bescheuert finden, oder deren Verhalten, oder nur dieses unreflektierte blinde konsumieren just jener digitalen Inhalte ... da darf es auch Kritik an Leuten sein, die im Wissen um die mehrheitliche Unfähigkeit statt mäßigend noch befeuernd unterwegs sind?
Du machst zigfach Werbung für deinen Lieblingsglauben an diese Tonbandstimmen.
Hast du mindestens so viel Zeit mit der kritischen Auseinandersetzung damit verbracht, der Plausibilität? Du befindest unbelegtes Zeugs als glaub-würdig, obwohl niemand harte Nachweise liefern kann wohin Hirninhalte nach dem Tod angeblich verschwinden/kopiert werden. Mal eben den Kreislauf und auch Hirnaktivität für 30 Minuten stoppen für eine OP ist einigermaßen med. Standard, das Hirn bootet unverletzt. Daraus die Existenz einer Persönlichkeit statt Hardwareverdrahtung zu behaupten, wäre schon eine angreifbare Position. Weshalb al gusto dann ein Toter ohne physische Repräsentanz die Daten ohne Hardware = Hirn mitnähme, erklärst du nicht (dürftest aber zustimmen, dass Mensch mit Hirn denkt) ... weil das schon "egal, ich kanns nicht beweisen, ich GLAUBE es" ist.
An so einer Position ist dann rein gar nix Wissenschaft.
Wie groß soll denn der Genpool der künftigen IQ-Elite sein, wenn ein paar tausend Kinder aus wenigen Dutzend Höchstintelligenter gebastelt wäre? Selbst aus 100.000 so gezeugten Kindern fändest du statistisch noch kein Elternpaar für die nächste Generation mit ausreichend hohem IQ.
Woher rekrutierst du also pot. Spender, möchtest du Zwangstests einführen? Ist die Zahl auf dem Zettel soooo relevant? Bei Mensa fallen die Hälfte bei den Tests durch ... aber viele wissen auch ohne Testergebnis, dass sie locker bestehen werden/würden.
Du magst gar nicht über IQ und Vererbung diskutieren, sondern nur deine Auffassung loswerden. Das tu ich auch ... und jeder kann sehen, wie weit die Positionen differieren. Uns unterscheidet relativ sicher ein paar Dutzend Punkte im IQ-Test, was isoliert betrachtet trotzdem nur begrenzte Aussagekraft hat. :-)