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  • Angstroem

mehr als 1000 Beiträge seit 29.06.2000

Re: Es ist mir ein Rätsel

Great White Handkerchief schrieb am 31.07.2018 10:21:

Ich meine damit, ausschließlich zur Erzielung eines Rauschzustandes zu trinken.

Ok. Dem kann ich folgen.

Bei Cannabis ist das noch extremer, denn es kann mir keiner erzählen, dass man das aus Genuss raucht, wie z.B. eine Zigarre.

Gerade bei der Zigarre (oder Rauchwerk überhaupt) kannst Du *mir* nicht erzählen, dass das was mit Genuss zu tun hat.

Zigarre, Pfeife und auch Zigarillo mögen (im Gegensatz zur Zigarette) beim Abbrennen gut riechen, aber mit Geschmack hat das -- IMO, selbstverständlich -- nichts zu tun.

Speziell nicht am Tag danach, wenn man den Mund voller Asche und Teer hat, weil sich das Zeug so stark in Gaumen und Zunge brennt, dass auch mehrfaches Gurgeln und Zähneputzen nichts bringen.

Aber auch währenddessen tötet das letztendlich scharfe Aroma jedwede Beisensorik, weswegen ich es so sinnfrei finde, dazu einen guten Rotwein oder einen Whisky zu trinken. Jegliche Nuance ist dann einfach verschwendet, weil Nase und Zunge gerade mit dem sensorischen Gegenstück zu einer Atombombe beworfen werden.

Und, ja, ich hatte auch schon meine "Zigarre und Zigarillo"-Phase und hatte da auch viel Spaß dran.

Den moderaten Cannabiskonsum sehe ich hingegen wie das Feierabendbier. Auch das wird nicht primär des Geschmacks wegen konsumiert, sondern um runterzukommen und abzuschalten. Eben der Entspannung wegen.

Analog zum Alkohol muss man da auch nicht weitermachen, bis man kichernd in der Ecke liegt, sondern kann es beim Genussmoment belassen.

Aber analog zum Alkohol wird eben auch das speziell in der "Sturm & Drang"-Phase massiv ausgetestet und hochgradig übertrieben, wenn die (elterliche) Kontrolle wegfällt. Insofern wäre das ein Punkt gegen die repressive Politik.

Als jemand, der auf einem Weindorf aufgewachsen ist und dementsprechend früh an das Grundnahrungsmittel ( ;) ) gewöhnt wurde, habe ich auch nie verstanden, was daran so cool ist, auf Partys zu saufen. Der Faktor "ist verboten, muss ich unbedingt tun, wenn ich's kann" existierte bei mir nicht -- dafür war ich mir der Wirkung und Begleiterscheinung umso bewusster.

Dem Porzellangott habe ich übrigens noch nie wegen Alkohol geopfert. Bei mir wird das vorher schon total unangenehm.

Daher der Verweis auf die Druckbetankung. Wer den Konsum mit Augenmaß betreibt, Wirkung und Grenzen kennt, der wird da auch nie hinkommen.

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