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Avatar von elfboi

mehr als 1000 Beiträge seit 30.06.2001

Re: Warum TV überlebenswichtig ist

In meinem Umfeld wird nicht mehr oder kaum noch ferngesehen. 2/3 haben gar keinen Fernseher mehr oder nutzen diesen nur als großen Mokitor, an den Computer und Spielekonsolen angestöpselt werden. Unterhaltung und Informationen kommen aus dem Internet per Video- und Audiostream.
Ich selbst bin da auch nicht anders. Ich habe zwar noch einen Fernseher, ein 42"-Ding, das an einem Schwenkarm von der Wohnzimmerdecke hängt, um keinen Stellplatz zu verschwenden, aber ich habe in den letzten sechs Monaten nur die HDMI-Eingänge verwendet, weil nichts im Fernsehen kam, das mir wichtig genug gewesen wäre, um es direkt live zu sehen statt etwas später in der Mediathek. Da mich Fußball absolut überhaupt nicht interessiert, kann mir Live-TV den Buckel runterrutschen, und von wichtigen Nicht-Sport-Ereignissen gibt es meist Gratis-Livestreams irgendwo im Netz.

Wenn ich aber mal so 2-5mal im Jahr den DVB-C-Tuner verwende (ich habe Kabelfernsehen nur deshalb noch, weil das beim Breitbandkabel-Internet dabei ist, genau wie Festnetztelefon), dann gucke ich eigentlich nur öffentlich-rechtliches Fernsehen, Privatfernsehen ist inzwischen ziemlich unerträglich geworden. In den 80ern und 90ern gab es reichlich großartiges Privatfernsehen, aber erstens haben die ÖR dazugelernt, und zweitens ist das Privatfernsehen immer schrottiger geworden. Ausländische Filme und Serien gucke ich lieber im Originalton mit Untertiteln (außer wenn der Originalton auf Englisch ist, das verstehe ich gut genug, um außer bei krassen regionalen Dialekten keine zu benötigen), da ist das Fernsehen für mich eher wie ein großer Dauertrailer, wo man reinzappt, um zu sehen, was es so alles gibt, und sich interessante Produktionen vorzumerken.

Ich neige allerdings auch dazu, mir Streams aus dem Internet auf die lokale Festplatte zu rippen - teils weil ich gerne mein eigener Programmdirektor bin und mir gerne gemische Videoplaylisten aus unterschiedlichen Quellen zusammenstelle, welche ich dann durchlaufen lasse wie ein Fernsehprogramm, teils weil ich gerne für alles denselben Player benutze, nämlich VLC, teils weil ich manche Inhalte gerne archivieren will, damit ich sie noch habe, wenn sie an der Quelle gelöscht werden. Das digitale Medienzeitalter ermöglicht mir eine weitestgehende Kontrolle darüber, was ich wann und wie sehen will. Und ich kann jederzeit auf Pause drücken, um aufs Klo zu gehen, und Werbung automatisch herausfiltern.

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