Ich habe in einer international orientierten Softwarefirma gearbeitet.
Wir hatten auch internationale Zweigstellen und die Mitarbeiter waren zur Einarbeitung bei uns in Deutschland.
Zum Vergleich die Inder: Immer unter sich, schwer zu verstehendes Englisch und wenn sie etwas nicht hinbekommen haben, waren natürlich wir schuld.
Die Chinesen: Obwohl es für sie sauteuer war, waren sie mit den deutschen Kollegen zum Mittagessen in der Kantine. Sie mögen zu Hause mit lustigen Papierdrachen herumrennen, aber sie haben sich bei uns sehr gut kulturell eingefügt.
Wenn man ihnen etwas zu lernen gab, konnte man sicher sein, dass sie es anschließend auch konnten.
Übrigens waren sie sehr begeistert davon, dass man Spezialist wird, indem man Jahrzehnte in derselben Firma arbeitet und man auch produktiv sein kann, wenn man in lockerer Atmosphäre arbeitet. In China scheint auch in Technologiefirmen militärischer Drill üblich.
Die Chinesen haben offensichtlich etwas verstanden, was die Inder nicht verstanden hatten: Für die Beherrschung westlicher Technologien muss man westliche (Arbeits-)Kultur beherrschen. In der Freizeit kann man dann auch mit Papierdrachen rumrennen.
Wir haben sehr gern mit ihnen zusammen gearbeitet.
Leider muss man sagen, dass unsere Firma die Zusammenarbeit mit den Chinesen beendet hat. Man hatte wohl verstanden, dass wir letztlich Mitarbeiter für einen sehr starken chinesischen Konkurrenten ausgebildet hatten.
Ich stand noch viele Jahre mit meinem Zögling per E-Mail in Kontakt.