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  • picard1701

676 Beiträge seit 29.11.2003

Bitte beachte Ursache und Wirkung

Mathematiker schrieb am 04.03.2019 16:41:

Das exponentielle Wachstum wird lediglich für den Zinseszins benötigt.

Du unterstellst da eine Kausalität, die gar nicht gegeben ist.

Beide Phänomene beruhen darauf, dass eine relative Größe wiederholt zur Bezugsgröße aus der vorhergehenden Stufe hinzuaddiert wird. Aus diesem Zusammenhang wird sowohl die Zinsformel als auch die dem exponentiellen Wachstum zugrundeliegende Exponentialfunktion hergeleitet.

Das Problem liegt aber darin, dass die Lehrbuchökonomie bis heute nicht das Wesentliche am Konzept Geld und Kapital verstanden hat. Sie behandelt Geld immer noch als eine besondere Form von Ware und sieht im 'Marktpreis' den gleichmacherischen Mechanismus, der sich hinter Adam Smith's unsichtbarer Hand verbirgt. Im Preis sei sämtliche Information enthalten ist die unbewiesene Behauptung, die über den Marktmechanismus zur optimalen Verteilung führt.

Hallo, jemand zu Hause? Über welchen Mechanismus gelangt diese Information aus der Zukunft in die Gegenwart?

Bezüglich Kapital betrachten die Marktesoteriker den Zins als 'Preis für Geld'. Wie aber kann etwas einen 'Preis' haben, wenn dieses etwas das allgemeine Wertäquivalent (=Geld) selbst ist? Es ist diese Inhomogenität, aus der sich die Wachstumsdynamik und damit einhergehend auch Verschuldungsspirale speist.

Das Ergebnis dieses vulgär-mathematischen Firlefanzes der Lehrbuchökonomie führt schliesslich zu dem astronomisch aufgeblähten Finanzsektor, den wir heute als Finanzmarktkapitalismus beobachten.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.03.2019 10:50).

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