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  • derdickemax

mehr als 1000 Beiträge seit 16.03.2004

Eurozentrische Brille

> Sahra Wagenknecht: Der Kapitalismus hatte
> eine Phase, in dem er zumindest in den
> Industrieländern die Lebensverhältnisse der
> Mehrheit verbessert und breiten Wohlstand
> geschaffen hat. Folgerichtig war er damals
> ziemlich populär. Aber das ist längst vorbei.
> Heute ist er eigentlich nur noch eine
> Wirtschaftsordnung für die oberen 1 Prozent,
> die das Wirtschaftswachstum der letzten 20 Jahre
> weitgehend für sich vereinnahmen konnten.
> Für die große Mehrheit dagegen ist das Leben
> unsicherer und härter geworden:

Diese Sichtweise ist komplett eurozentristisch.
In Ostasien hat sich in den letzten 30 Jahren
das Leben der breiten Massen gewaltig verbessert.
Dort, wo der Kapitalismus nicht funktioniert
- nämlich in der islamischen Welt und Afrika -
ist von dieser Verbesserung nichts zu sehen.
Das ist keine Folge des Kapitalismus, sondern
Folge von Überbevölkerung und fehlendem
Kapitalismus.

Man muss schon eine sehr rassistische Brille
tragen, um das nicht zu sehen.

Abgestürzt sind die, die vorher den Platz
einnahmen, den heute die Ostasiaten halten:
Südeuropa und nordeuropäische Unterschichten.

Insofern ist Wagenknechts Haltung schlicht
Sehnsucht nach der "guten alten Zeit" des
Kolonialismus und Neokolonialismus, in der
die europäische und US-Arbeiterschicht auf
den Knochen der Dritten Welt lebten.

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