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  • Oliver Schad

mehr als 1000 Beiträge seit 12.04.2000

Mal konkret

Oder wie soll ich mir vorstellen, dass Unternehmerkapital gut ist und Finanzkapital schlecht? Das Finanzkapital hat als Basis das Unternehmerkapital, d.h. die Ausbeutung im Betrieb war zuerst da und mit den geschaffenem Geldkapital hat man dann die Finanzmärkte gefüttert.

Wenn man nun das Finanzkapital verbietet, was passiert dann? Hören dann die guten Unternehmer auf so zu handeln wie sie handeln? Wird es dann keinen Investor mehr geben, der Kredit gibt und Rendite fordert?

Was will Wagenknecht da eigentlich? Wie stellt man sich eine kapitalistische Gesellschaft vor, die sozialistisch ist? Woher kriegt denn der kreative Unternehmer seine Finanzmittel zur Investition her? Alles Eigenkapital? Wie gründet man denn als Arbeitnehmer eine Computerchipfabrik? Hat Oma wirklich 5 Milliarden auf dem Konto, die sie verleihen kann an den smarten und ehrgeizigen Enkel?

Oder werfen die Freunde 5 Milliarden zusammen? Und nehmen wir einfach mal an, man könnte soviel Geld zusammenbekommen: wenn die einen Zins wollen, dann hat man gerade wieder das böse Finanzsystem erschaffen, heißt dann halt Oma oder Freunde.

Es gibt heute eben nicht nur Kleinstunternehmen mit 5 Angestellten, sondern auch welche mit zehn- oder hunderttausenden Angestellten. Wie will man ein großes Passagierflugzeug bauen, wie will man Autos bauen?

Man kann das staatlich machen, ja. Aber dann sollte Frau Wagenknecht das auch einfach sagen: alle großen Dinge organisiert der Staat. Ich finde, wenn man solche Vorschläge macht, muss man auch sehr konkret sein, wie das aussehen soll.

mfg
Oli

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