Auch wenn es aussichtslos erscheint. BEVOR unhaltbare Systeme in sich zusammen brachen oder dazu gezwungen wurden, war es IMMER nicht vorstellbar, wie es anders werden könnte. Wir, die wir dies aus der heutigen zeitlichen Distanz betrachten, wissen natürlich, wie es passiert ist. Und haben auch Erklärungen für das Warum.
Aber das war zuvor oder während dessen auch den Menschen, die damals lebten nicht vorstellbar. Und es ist dennoch geschehen. Und was danach kam, das hat sich dann eben entwickelt. Mehr oder weniger gut. Aber im Versuch der Lösung des zum Zusammenbruch führenden Grundkonfliktes.
Ich habe das bereits einmal erlebt. Lang lang ist es her. Und was danach kam, erlebe ich bis heute wie einen Alptraum. Und hoffe natürlich, daß dieser Alptraum sich irgendwann wieder auflöst bzw zuende geht. Zugunsten von hoffentlich etwas besserem.
Aber glauben Sie, wir hätten damals geahnt, daß es etwas wie die "Wende" geben würde? Wir hatten auch keine Vorstellung davon. Und dachten, das sei niemals möglich. (War es ja auch nicht wirklich, das hat ja die folgende Entwicklung gezeigt) Aber die Wende kam und sie hat zumindest die damaligen Betonsozialisten in den Orkus der Geschichte gespült. Danach kam allerdings auch nichts Gutes. Jedenfalls nicht für uns. Objektiv betrachtet war es natürlich irgendwie richtig und notwendig und so. Das ist schon einzusehen. Aber es ist auch nicht das Ende der Geschichte. Jedenfalls hoffe ich, daß ich noch einmal eine Wende erleben werde. Dann zum Ende meiner Jugend. Und vielleicht noch bevor ich sterbe. Die Zeit dazwischen war dann allerdings aus persönlichem Erleben so ziemlich die Hölle.
Zumindest weiß ich aus eigenem Erleben, daß etwas, was nicht mehr tragfähig ist, in sich zusammen brechen kann. Wenn die Zeit dafür reif ist und der passende Anlaß, der den Tropfen bringt, mit dem das Faß überläuft. Ähnliches entwickelt sich auch jetzt. Allerdings weiß kein Mensch, welches der Tropfen sein wird, der wann genau das Faß zum Überlaufen bringt. Und auch nicht, was danach kommt. Genau dafür aber bietet Frau Wagenknecht hier einen Diskussionsbeitrag. Und das ist doch auch schon etwas.