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  • demon driver

mehr als 1000 Beiträge seit 25.02.2000

Re: Mal ein Gegenstandpunkt von links

Oliver Schad schrieb am 25.04.2016 02:25:

> http://www.wsws.org/de/articles/2016/03/24/wage-m24.html

[...]

D.h. es gibt Leute, die unterstellen der Linkspartei, dass sie soviel Nestwärme der Unter- und Mittelschicht geben will, dass sie von einer Eskalation absieht. Im Prinzip das Modell Griechenland, in dem eine vorgeblich linke Partei einen strammen Ausbeutungskurs fährt und dabei immer auf die bösen anderen zeigt und weiter linke Parolen ruft (wir sind strikt dagegen, müssen aber leider ...)

Das machte ja schon die SPD in Deutschland ähnlich. D.h. nach Meinung des Autors wollen viele in der Linkspartei einfach mehr Zustimmung gewinnen und sind dafür bereit Bauernopfer im Kapitalismus zu bringen.

Ich finde den antiquierten Arbeiterklassenmarxismus auf WSWS ja oft peinlich, aber die Kritik an der Wagenknecht-Position und an der Linkspartei halte ich größtenteils, leider, für berechtigt. Die Linkspartei ist im Grunde schon seit langem eine sozialdemokratische Partei. Die faktische Übernahme der Weststrukturen seinerzeit noch der PDS durch die enttäuschten SPD-Abtrünnigen und Gewerkschaftsfunktionäre in der WASG hat nach meinem Dafürhalten das Bisschen linke Potenzial, das es in der linken Partei mal gab, vollständig neutralisiert. Die Linkspartei hat die drastische Rechtsverschiebung, die in der Ära Schröder-Fischer das ganze parlamentarische Spektrum ereilte, durchaus ebenfalls mitgemacht – allein schon mit Gysis quasireligiös formuliertem Bekenntnis zur Marktwirtschaft, das in die Statuten aufgenommen wurde – nachdem zu Zeiten der PDS noch in jedem Mitgliedsausweis gestanden hatte, dass, sinngemäß, die Mitglieder die Überzeugung eint, dass der Kapitalismus maßgeblich für den traurigen Zustand der Welt und für ungezähltes menschliches Leid verantwortlich ist und überwunden werden muss...

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