SpaceCadet schrieb am 26.04.2016 21:08:
Ist ja auch hiesige Staatsdoktrin.
Insofern bist Du mit den herrschenden Verhältnissen völlig d'accord.
Siehst Du, genau das ist es was mich so an "Leninisten" stört. Wer deren Theorie ablehnt, ist automatisch deren Gegner. Eine kritische Auseinandersetzung wird gescheut, weil der Feind schon ausgemacht ist, nun gilt es ihn zu vernichten. Es ist eben diese "Totschlag-Politik" die ich ablehne, die jegliche Demokratie erdrosselt und die zwangsläufig zu totalitären Herrschaftsformen führt. Wer nicht dafür ist, der ist dagegen und automatisch der Feind. Es ist die gleiche Politik die auch zu Nazidiktatur führte.
Und der Demokratieabbau der in der EU und in Deutschland abläuft hat leider auch die Tendenz, Interessen durchzusetzen (Lobbyismus), die nicht die Interessen der Mehrheit widerspiegeln. Da wird eben Politik als alternativlos erklärt und abweichende Meinungen sind im günstigsten Fall europakritisch. "Unbelehrbare" können schlimmstenfalls zu Nazis erklärt werden. Wir sehen wie "dehn- und formbar" Demokratie wird. Sie erschöpft sich im Abnicken einer bereits beschlossenen Politik.
Lenin bog sich die Demokratie auch so hin, um die Interessen seines kleinen Machtzirkels durchzusetzen. Auch seine Demokratie erschöpfte sich im Abnicken einer beschlossenen Politik. Er scheute sich aber nicht, es auch als Diktatur zu benennen. Da war er völlig schmerzfrei. Dass so ein Klima irgendwann einmal eine Figur wie Stalin hervorbringt, nahm er dabei - zwar mit Bedauern und mit "Abgrenzung" - aber billigend in Kauf.
Und am Ende jammern all die Mitläufer: wenn das der Führer gewusst hätte.