Ich stimme zu: ja, so ist es. Schweizer, die hier leben, würden viele in ihrer Umgebung gar nicht als "Immigranten", sondern als "delozierte Europäer" wahrnehmen.
Aber das kommt möglicherweise halt auch nicht von ungefähr. Die "delozierten Europäer" ticken ganz überwiegend wie wir. Mit gewissen Abstrichen in den Details natürlich. Aber über vieles muß man sich gar nicht neu verständigen, weil es einfach selbstverständlich ist: wie man sich "höflich" gibt, was man sagt (und was auch nicht), wozu der öffentliche Raum dienen darf (und wozu auch nicht), wie man mit Drogen umzugehen hätte, was "Arbeitsmoral" umschreibt, was eigentlich die Aufgabe von Politik sein sollte usw.
Je weniger Aspekte davon für einen anderen, der hier lebt, nicht selbstverständlich so sind, desto eher wird er als "Immigrant" betrachtet.
Weil aber "das Christentum" einen großen Teil dieser Aspekte mitgeprägt hat, ist jemand, der davon geprägt ist, näher an einem ähnlichen "Selbstverständlichen". Und wer eine grundsätzlich andere Prägung mitbekommen hat (animistisch, islamisch, ...), der wirkt eben mehr nach "Immigrant", weil die Unterschiede zwischen den Annahmen zum "Selbstverständlichen" schneller und stärker auffallen.
Es gibt da nur ein großes Problem. Und das ist, daß "man selbstverständlich hellhäutig ist". Daran scheitern - leider! - selbst die bestintegriertesten Menschen aus Gegenden, in denen das anders ist.