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Re: Die AfD ist nicht in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen

KarierterHut schrieb am 06.12.2023 19:00:

Bitschnipser schrieb am 05.12.2023 20:47:

KarierterHut schrieb am 05.12.2023 13:40:

Bitschnipser schrieb am 05.12.2023 09:11:

Du stellst da individuelle Interessen vor die der Mitmenschen.

Die Gesellschaft besteht nun mal aus Individuen. Und die Summe der Wünsche und Meinungen vieler dieser Individuen ist nun mal die politischen Ausrichtung der "Mitte".

Nicht notwendigerweise.
Die SPD hatte mal das Übergewicht in der Arbeiterschaft, die Mitte war also sehr viel weiter links.
Und das hatte was mit Solidarität zu tun. Nicht mit Individualismus.

Nein, die SPD war viel weiter "rechst", genauer viel näher an der Arbeiterschaft. Und das hatte vor allem mit der Interessenvertretung für genau diese Gruppe zu tun, also eher eingeschränkte Solidarität mit den anderen Gruppen.

Ursprünglich war die SPD ja eng mit der Gewerkschaftsbewegung verbunden, und da die Gewerkschaften in der Anfangszeit (achtzehnhundert-und) auf individuelle Solidarität zwingend angewiesen waren, um überhaupt Streiks organisieren zu können, war diese Solidaritäts-Denkweise auch in der SPD vertreten.

In der Nachkriegszeit gab es nochmal viel Solidarität, sogar parteiübergreifend. Anders hätte man die Flüchtlingsmassen gar nicht bewältigen können - so um die 13 Millionen Vertriebene sind zu den knapp 70 Millionen West- und Ostdeutschen dazugekommen.
(Es gab aber auch bösen Rassismus gegen die Flüchtlinge, zumindest in den ersten Jahren.)

Danach hat es halt abgenommen, gleichzeitig hat sich der Neoliberalismus ausgebreitet (der Solidarität für überflüssig, eigentlich sogar schädlich hält, ein Kausalzusammenhang ist da durchaus denkbar).

Aber zurück zur Rolle der SPD, die ja seit Kriegsende wieder da war: Die war erst stramm links auf Vergesellschaftlichung der Produktionsmittel aus, dann wurde sie mit dem Godesberger Programm schon deutlich weniger extrem links, und mit Hartz IV ist sie dann soweit gegangen, die Arbeiterschaft mit Arbeitsplatz gegen die Arbeiterschaft ohne Arbeitsplatz auszuspielen, was dann auch Solidarität selbst zwischen Gruppen noch weiter beschädigt. (Schröder hat sich vor Arbeitgebern sogar gebrüstet, mit H4 zu deren Nutzen einen Niedriglohnsektor geschaffen zu haben. Ich weiß nicht, warum die SPD überhaupt noch den Begriff "sozial" im Parteinamen führt, von H4 will sie sich bis heute nicht wirklich distanzieren...)

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