Rainerheise schrieb am 01.09.2023 21:59:
Mit Verlaub, aber das ist Unsinn! Pazifismus ist, sich ergeben, um unter allen Umständen Menschenleben zu schonen. Danach darf man sich gern in zivilem Ungehorsam üben.
Ich ergebe mich schon mal vorsorglich jedem, der mit einer Waffe vor mir herumfuchtelt. Denn wie sagte schon Jesus zu Petrus, der ihn verteidigen wollte: „Stecke dein Schwert an seinen Ort! denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.“
Auf einer individuellen Ebene stimme ich Ihnen zu. Als Individuum wird man in der Tradition Jesu Christi sicher nicht zur Waffe greifen wollen.
Nun lässt sich aus diesen Worten des Evangeliums nicht schlüssig ableiten, dass diese sich auf ganze Staaten beziehen sollen - schließlich sprach Jesus zu Petrus als Individuum und nicht als Repräsentanten eines Staates.
Der Staat trägt hier im Diesseits nunmal die Verantwortung für die Sicherheit und Unversehrtheit seiner Bürger.
Dementsprechend liegt es auch in seiner Pflicht, alles dafür zu tun, dass diese Bürger nicht angegriffen werden.
Die Anschaffung eines hohen Abschreckungspotentials, welches potentielle Feinde entmutigt und davon abbringt, das Land und die Menschen zu überfallen, ist also Pflicht eines Staates.
Wenn wir so ausgerüstet sind, dass jeder potentielle Feind von vorneherein eine Invasion für aussichtslos betrachten wird, dann kommt niemand zu Schaden, alle bleiben am Leben, kein Schwert wurde gezückt - ist es nicht genau das, was Sie befürworten: keine Notwendigkeit, das Schwert zu zücken?