PippiLangstrumpf schrieb am 07.10.2022 13:29:
Sebowski schrieb am 07.10.2022 12:47:
Es geht doch nicht um den Vergleich beider Kriege bzgl. ihrer Struktur (Ziele, Vorgehensweise und Status beteiligter Akteure, etc.) sondern darum, die Aggressoren in diesen Kriegen gleich zu behandeln.
Wer im Jemen Aggressor ist, ist aber nicht so leicht zu beantworten. Die UNO, ja der Sicherheitsrat hat zugestimmt inkl. Russland und China, hat die Huthi mit Sanktionen belegt.
PippiLangstrumpf schrieb am 07.10.2022 08:36:
Saudi-Arabien versucht auch nicht den Jemen zu erobern, spricht dem Jemen nicht das Existenzrecht ab, (...)
Die saudische Blockade der jemenitischen Häfen ist ein Akt des Absprechens des Existensrechtes des Jemen. Und bedeutet Krieg gegen einen anderen Staat zu führen nicht an sich schon das Absprechen von Existenzrechten?
Erfolgt mit UNO-Mandat.
Das ist ja schön, dass die Unterwerfige Nationen Organisation zugestimmt hat, die Huthi, tatsächlich aber vor allem die jemenitische Bevölkerung auszuhungern. Dann scheint dies ja in Ordnung zu gehen. Ist das dann das Thatcher-Prinzip oder wie?
(...) vergibt keine saudischen Pässe, schon gar nicht wird jemenitisches Territorium annektiert. Und nicht zuletzt steht Saudi Arabien halt auf Seite der Regierung des Jemens. Die Huthi sind NICHT die Regierung des Jemen, daher stehen auch die Huthi unter UNO-Sanktionen.
Das ist echt krass, wie Du (auch in Deinen anderen Posts hier im Thread) zwanghaft versuchst, irgendwie zu rechtfertigen, dass SA vom Westen nicht im gleichen Maße sanktioniert und behandelt wird wie die RF. Hierbei stürzt Du Dich auf irgendwelche Unterschiede in den beiden Konflikten Ukraine-Krieg & Jemen-Krieg, die ja so sein mögen, aber die doch überhaupt keinen Unterschied in der Bewertung der kriegsführenden Staaten SA & RF machen sollten. Warum tust Du das also?
Weil es einen Unterschied macht, ob etwas mit Rückendeckung der UNO gemacht wird oder nicht?
Mit Rückendeckung der Unterwerfigen Nationen Organisation wird Krieg zu einer Friedensmission. Natürlich nur, wenn der "Gute" ihn führt. Denn was Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt! Das ist doch letztendlich die einzige Regel in dieser sogenannten regelbasierten Weltordnung, wie auch ein anderer Forent dies Dir gegenüber bereits anmerkte.
Denn wie Du ja auch bemerkt hast, in beiden Kriegen werden Waffen eingesetzt und es sterben Menschen. Das alleine sollte doch eigentlich schon Grund genug für jeden sich dem Völkerrecht und den Menschenrechten verpflichtenden Staat sein, das zu verurteilen und Sanktionen gegen den/die Aggressoren zu richten, mind. aber keine Waffen zu liefern sowie sich stetig für Waffenstillstand und Diplomatie einzusetzen und sich bei der Unterstützung rein auf humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung zu konzentrieren.
Genau das wäre doch eine wertegeleitete Außenpolitik bzgl. Konflikte/Kriege, oder etwa nicht?Aber hier wird unterschieden, u.a. auch von Dir:
Wenn Grenzen verschoben werden, erst dann ist ein Krieg zu verurteilen, egal wie undemokratisch, autokratisch, feudalherrschend, menschenrechtsverletzend die kriegsführenden Staaten innen- wie außenpolitisch handeln.Eine gewaltsame Grenzverschiebung ist die krasseste Art. Die Architekten der UNO und ihrer Charta, u.a. so unterschiedliche Akteure wie Winston Churchill und Josef Stalin, haben sich dabei schon etwas gedacht.
Die UN-Charta wurde doch verfasst, um den Frieden in der Welt zu wahren. Da wundert es natürlich nicht, dass da Stalin & Churchill mitgeschrieben haben, sind beide doch bekanntermaßen zwei große Friedensaktivisten der Weltgeschichte.
Und selbst das ist nicht ganz korrekt, denn tatsächlich wurde die RF schon vor dem Krieg 2022 immer wieder sanktioniert, oftmals auf Grund von Anschuldigungen (ohne Belege und ohne Ermittlungen abzuwarten).
Aufgrund der gewaltsamen Grenzverschiebung der Krim.
Oblgeich diese Grenzverschiebung nicht gewaltsam ablief - aber ja, richtig deswegen unter anderem. Aber eben auch wegen angeblichen Vergiftungen und Anschlägen auf Einzelpersonen, wo nie ernsthaft ermittelt wurde und es letztendlich bei Anschludigungen ohne rechtsfeste Beweise blieb, z.B. bei den Fällen Skripal oder Nawalny.
SA wurde jedoch vor dem Kriegsbeginn 2015 nicht sanktioniert, z.B. wegen übelsten, regelmäßig vorkommenden Menschenrechtsverletzungen, und danach auch nicht - mal abgesehen von der eher laschen Stellung von D, keine Waffenexporte mehr nach SA zu genehmigen/zu liefern, die ja bekanntlich von den Waffenlieferanten über Drittländer umgangen wurde und vor kurzem auch schon wieder hinfällig geworden ist (Olaf machts möglich!). Sogar als nachgewiesen wurde, dass SA einen ihrer unbequem gewordenen Journalisten ermorden und zerstückeln ließ, selbst dann wurde SA nicht sanktioniert! Aber bei RF reicht die bloße Anschuldigung, dass einer vergiftet worden wäre.
Saudi Arabien hat keine Staatsgrenzen verschoben. Ansonsten kann man nur schlechtes über Saudi Arabien sagen.
Beides ist faktisch korrekt, die westlichen Werte werden nicht geachtet. Sollte dann SA in einer wertegeleiteten Außenpolitik aufrund der Verfehlungen gegen eben diese Werte nicht sanktioniert werden, bis hin zu einer in letzter Konsequenz stehenden Beendigung aller Handelsbeziehungen zu SA?
Darum geht es doch - um die Ungleichbehandlung zweier "Schurkenstaaten" und somit die Entwertung der westlichen Werte, mindestens aber der wertegeleiteten Außenpolitik.
Bei all diesen Konflikten und Kriegen auf der Welt geht es doch nicht um irgendwelche, anscheinend dem "Westen" vorbehaltene Werte wie Menschenrechte, Demokratie und Freiheit, sondern um knalharte geo- und machtpolitische Interessen aller beiteiligten Akteure.
Es geht darum, keine Grenzen mit Gewalt zu verschieben. Außer Saddam Hussein und jetzt Putin zweimal hat das ja auch nie jemand seit Ende des zweiten Weltkriegs gemacht.
Das sehe ich anders. Es geht darum, Frieden in der Welt zu schaffen, bedeutet, dass die Menschen in Frieden miteinander leben und alle sich gleichwertig untereinander behandeln, egal ob Staatschef oder Bürger. Leider sind wir hiervon ganz weit entfernt. Und aktuell sehe ich nirgendwo, weder im westlichen noch im östlichen Block, wirklich den Willen echten Frieden in der Welt zu schaffen. Hierfür bräuchte es ein gänzlich anderes Konzept des Wirtschaftens und Zusammenlebens, denn Krise und Krieg ist dem Kapitalismus inherent.
Somit ist jedweder Krieg zu verurteilen!
Peace!
Das ist richtig.
Wenigstens hier sind wir uns einig! ;-)
peace & harmony!