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  • Spiegelbildner

474 Beiträge seit 10.09.2022

Oh was für ein Geschwätz

Die westlichen Staaten seien nun gefordert, geschlossen zum Ausdruck bringen, dass jeder Einsatz derartiger Waffen ein "Überschreiten von roten Linien" wäre ...

Und was heißt das genau? Der mittlerweile bei jeder konfrontativen Gelegenheit strapazierten Begriff "rote Linie" ist sowas von nichtssagend und ausgelutscht, dass ich ihn schon nicht mehr hören und lesen mag.

Heißt dass "dann wird atomar zurückgeschoßen"? Oder heißt das, "dann marschiert die Nato in der zum atomaren Schlachtfeld gewordenen Ukraine konventionell auf"?

Diese "rote Linien Phrasendrescherei" sollte endlich zugunsten präziser Aussagen, noch besser aber zugunsten von Forderungen nach Friedensverhandlungen beendet werden.
Welche Konsequenzen sollen nach Überschreiten der "roten Linien", nach einem russischen Nuklearschlag in der Ukraine also, gezogen werden?

Es muss jetzt konsequent gehandelt werden, damit es nicht soweit kommt. Keine weiteren Waffenlieferungen aus Deutschland mehr, sondern umgehender Waffenstillstand und die Aufforderung sofort in Verhandlungen ohne Vorbedingungen zu gehen.
Es mag sein, dass die Ukraine auf Teile ihres Territoriums verzichten muss, doch was wäre die Alternative? Eine "Rückeroberung" etwa? Daran glaubt man vermutlich noch nicht einmal in den Führungskreisen der Nato. Dieses Territorium ist ethnisch weitgehend von russisch stämmigen Menschen bewohnt, die nach all dem, was sie seit dem Putsch 2014 erleben mussten sicher nicht bestrebt sein dürften, weiterhin Bürger der Ukraine zu sein.
Die große Mehrheit in diesen Gebieten will russisch sein und die Heimat nicht verlassen.

Hier dürfte die normative Kraft des Faktischen den status quo schwerlich widerrufbar machen. Daran sollten der Westen und die Ukraine sich orientieren, um schnellstmöglich ein realistisches Friedenskonzept zu entwickeln.

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