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  • Denken hilft wirklich

562 Beiträge seit 10.07.2022

Re: Dieses Verständnis von "Kompromiss" ist heute sehr verbreitet

Es gibt ja eine Grenze zwischen der Ukraine und Russland und wenn Russland jetzt nicht die ganze Ukraine, sondern nur einen Teil annektiert dann ist das ein "Kompromiss". Wenn die Ukraine an ihren alten Grenzen festhält, soll das angeblich "radikal" und "kompromisslos" sein. Oder erhält dann die Ukraine im Gegenzug halb Russland: das wäre dann ein Kompromiss, der diesen Namen verdient.

Das wäre in der Tat denkbar, aber dann hätte der Hr Neuber das schon sehr schlampig formuliert. Er redet ja ausdrücklich von

politische und militärische Einschätzung des russischen Krieges gegen die Ukraine

also vom Krieg und nicht vom Ergebnis dieses Krieges. Und wenn er tatsächlich vom Ergebnis dieses Krieges sprechen würde, dann würde sich die Frage stellen, inwieweit hier in DE (er redet ja ausdrücklich von DE und nicht von der UA oder RU) Kompromissbereitschaft relevant wäre. Es geht ja in Ihrer Lesung nicht um deutsches Territorium, sondern um ukrainisches. Wenn jetzt RU beispielsweise in DE einfallen würde, um meinetwegen Sachsen als Land ohne eigenes Existenzrecht, in dem sowieso immer Leute gelebt haben, die sich als Russen fühlen, zu okkupieren, dann würde seine Forderung nach Kompromissbereitschaft in der deutschen Diskussion Sinn machen. Aber von einem Einmarsch in Sachsen habe ich bisher noch nichts gehört (auch wenn der Hr Kretschmer mitunter so redet als ob er gerade ein E-Mail aus dem Kreml bekommen hätte, aber das ist natürlich ein ganz anderes Thema).

Irgendwie wird das Rätsel nur rätselhafter...

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.10.2022 19:10).

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