DrM schrieb am 24.10.2022 16:40:
Judaspriester schrieb am 24.10.2022 16:33:
Minsk 2 wurde immer wieder von beiden Seiten zuwider gehandelt
Wobei russischen Truppen "die Ehre" zuteil wird, den Waffenstillstand gebrochen zu haben.
Worauf einige weitere Waffenstillstandsbrüche über die Jahre zu verzeichnen waren, von beiden Seiten.
Selensky war ja auch mit dem Wahlversprechen angetreten, Minsk 2 umzusetzen. Aktive Schritte in die Richtung nach seiner Wahl wären mir jedoch nicht bekannt.
Ist ja auch schwierig, wenn die andere Kriegspartei aktiv weiter am Zündeln ist, und inzwischen einen ganzen Tanklastzug Benzin auf das Lagerfeuer gekippt hat...
Auch hier waren, zumindest meiner persönlichen Wahrnehmung nach, in beiden Lagern immer wieder Gruppierungen mit Benzinkanistern unterwegs (inwieweit diese von den jeweiligen Machthabern gesteuert wurden, sei mal dahin gestellt). Darüber hinaus ist es, insbesondere bei einem so festgefahrenen Konflikt, sehr schwierig, Fortschritte zu erziehlen, wenn beide Machtblöcke beständig darauf pochen, dass der jeweils andere an der Reihe ist, den nächsten Schritt zu machen. So KANN es keinen Fortschritt geben.
Auch wenn ich auf moralischer Ebene forderungen nach einem Friedensvertrag mit Reparationszahlungen wie in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg verstehen kann, so hat die Geschichte uns leider auch gelehrt, wohin so etwas führen kann. Insofern würde ich es persönlich begrüßen, wenn man mal von den Maximalforderungen weg käme und mehr zu dem, was irgendeine realistische Umsetzungsschance hat. Wohlgemerkt am Verhandlungstisch, nicht auf dem Schlachtfeld. Denn unabhängig davon, wer da im Endeffekt irgendwann als "Sieger" hervor gehen wird: Gute Teile der Ukraine sind bereits ein blutiger Trümmerhaufen und mit jedem weiteren Kriegstag wird dieser größer.