die Linkspartei über 15 Jahre, die Hartz-Gesetze wenigstens ein klein wenig zu entschärfen. Aber 15 Jahre ist sie gegen eine Betonwand gelaufen und jede noch so kleine Korrektur wurde verweigert. Der daraus resultierende Frust ist der Grund für das nach rechts wandernde Protestpotential. So also geht Linkspopulismus nicht.
Jetzt aber die Sammlungsbewegung Aufstehen. Hier werden die über Jahrzehnte gewachsenen und längst sinnlos gewordenen Schützengräben innerhalb der Linken verlassen und man reicht sich die Hand. Ich bin da internetmäßig dabei und muss sagen, dass das eine sehr gute Richtung nimmt.
Wir haben wieder, wie anno 68ff eine außerparlamentarische Opposition. Diese war äußerst erfolgreich und zwar genau deswegen, weil sie sich außerhalb der Macht- und Parteienstrukturen bewegte. Deren Erfolge dürften ja bekannt sein, beziehungsweise werden sie unterschätzt. Das seien nur Studenten gewesen, die keinerlei Unterstützung durch die Arbeiter gehabt hätte, wie es in heutigen Rückblicken immer heißt. Nichts falscher als das. Die Gewerkschaften konnten damals die ganz großen Durchbrüche erzielen, wie etwa die Mitbestimmung. Ohne APO hätten sie das nicht geschafft.
Wenn da eine Truppe beisammen ist, die gut argumentiert und sich nicht verarschen lässt, kann sie riesige Verbesserungen erreichen. Mitten im Kapitalismus, der nämlich kocht auch nur mit Wasser. Diejenigen, die das abstreiten, sind Agenten des Kapitals.
Es sieht ja gut aus: in dem starken Monat ihrer Existenz haben sich sowohl Grüne als auch SPD von Hartz distanziert und neue Konzepte angekündigt. Ist ja ein ziemliches Erdbeben. Und dann wurde dieser völlig unerwartete Erfolg im Hambacher Wald erzielt. Ist natürlich etwas kühn, wenn ich da einen ursächlichen Zusammenhang mit Aufstehen behaupte. Aber der Gegenbeweis will auch nicht gelingen.
Gruß Artur