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  • Sergeij2000

mehr als 1000 Beiträge seit 22.10.2001

Re: Geschichtlicher Kontext.

Der_Stevie (d1002f31) schrieb am 25.10.2023 10:13:

Auch wenn ich ihre Interpretation teile möchte ich auch bemerken dass der Ausweg aus der jetzigen Krise nur über die Akzeptanz des Status Quo gelingen kann. Jegliche Grenzverschiebung oder "Rückgaben" wird neue Ungerechtigkeiten auslösen die am Ende zu neuen Streitigkeiten führen werden.

Das sehe ich genauso, wobei ich es als sehr traurig empfinde, dass in den 1990ern mit dem Oslo-Abkommen schon einmal ein großer Schritt in Richtung "Akzeptanz" gegangen worden ist, der von den Radikalen auf beiden Seiten wieder torpediert wurde. Bezeichnenderweise war schon damals Bibi einer der Akteure auf israelischer Seite, der sich der Fortsetzung des Friedensprozesses (z.B. durch Aufhebung des Baustopps für Siedlungen auf den Palästinensergebieten) versagte.

Mir scheint auch, dass die Araber ihre Position nur ändern werden wenn sie keine Wahl mehr haben, also völlig von Israel besiegt sind. Das ergibt sich für mich aus der fast 70 jährigen Geschichte da unten. Sollte Israel "verlieren" würden alle Juden getötet oder vertrieben - da kann es kaum Zweifel geben.

Das sehe ich genauso.

Das Misstrauen auf israelischer ist tief und verständlich. Mehrere Versuche Israel von der Landkarte zu tilgen, Genozide, gezielte Angriffe auf die Bevölkerung usw. usf. Israel hier für Apartheid zu kritisieren verleugnet die Realitäten.

Wobei der Begriff "Apartheid" im Kontext Israel/Westjordanland nicht ganz zielführend ist, denn dieser bedingt, dass die Diskriminierung innerhalb des selben Staatsgebietes stattfindet. Das Westjordanland ist aber nicht Teil Israels, sondern besetztes Gebiet, in dem Besatzungsrecht herrscht. Dieser kleine, aber feine Unterschied ist auch einer der Gründe, die die Israelische Regierung (speziell unter Bibi) davon abgehalten hat, das Westjordanland zu annektieren.

Was sollen die Israelis denn sonst tun ? Wohin sollen sie sich zurückziehen wenn die Araber ihnen KEINEN eigenen Staat oder Lebensraum zugestehen. Die "akademische" Debatte dazu im Westen ist unerträglich. "Walking in my shoes" .... das sollte jeder mal tun der sich hier ein Urteil über Israels Handeln anmasst.
Aber wie gesagt: Ich sehe den Kontext genau so wie sie.

Dem kann ich nur zustimmen...

cu/+Shalom

Sergeij

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